Soziale Arbeit mit alten Menschen: Social Work Science Day an der FH St. Pölten, 15.05.2018
Die Zahl der älteren Menschen in Österreich steigt. Im internationalen Vergleich sind dabei der Lebensstandard relativ hoch, die Gesundheitsversorgung und die soziale Sicherheit relativ gut. Das Resultat ist nicht die negativ konnotierte „alternde Gesellschaft“, sondern lässt sich besser als „Gesellschaft der Langlebigkeit“ beschreiben. Der Social Work Science Day 2018 an der FH St. Pölten widmet sich unter dem Titel „Selbstbefähigung, Vernetzung, Erwachsenenschutz“ Aspekten der Sozialen Arbeit mit alten Menschen und deren Angehörigen.
SozialarbeiterInnen hätten das fachliche Potential zu wesentlichen Ansprechpartnerinnen und -partnern für alte Menschen und deren Angehörige zu werden, ob präventiv beratend oder bei konkreten Problemlagen begleitend. Soziale Arbeit könnte insgesamt zu einer wesentlichen Beraterin für Einrichtungen der Altenhilfe und für Entscheidungsträger in Bund, Ländern und Gemeinden werden.
„Soziale Arbeit stellt im lebensweltlichen Kontext Hilfen zur Lebensbewältigung bereit – für Einzelne aber auch Gruppen von Betroffenen. Sie kann als sozialpolitische Handlungsinstanz einen maßgeblichen Beitrag zur Bearbeitung von praktischen und sozialen Problemlagen leisten und zielt präventiv auf deren Vermeidung ab“, sagt Johannes Pflegerl, Leiter des Ilse Arlt Instituts für Soziale Inklusionsforschung. „Derzeit nimmt Soziale Arbeit mit älteren Menschen und deren Angehörigen noch eine Randstellung ein, könnte aber in einer Gesellschaft der Langlebigkeit zu einem wachsenden Tätigkeitsbereich werden“, so Pflegerl.
Der diesjährige Social Work Science Day widmet sich daher den Fragen, welche Angebote für Selbstbefähigung, Vernetzung und Erwachsenenschutz die Soziale Arbeit bietet und welche es zusätzlich braucht, um die kommenden Herausforderungen gut bewältigen zu können.
Praxis, Forschung, Lehre
Diese umfassenden Leistungen im Kontext der Hilfen für ältere Menschen und deren Angehörige werden am Social Work Science Day im Rahmen von Referaten, Paneldiskussionen und Workshops mit Lehrenden und Forschenden, Praktikerinnen und Praktikern sowie Klientinnen und Klienten reflektiert, diskutiert, weiterentwickelt und stärker bekannt gemacht.
Die Eröffnungsrede hält der Soziologe Franz Kolland von der Universität Wien zum Thema Altern in Niederösterreich. Johannes Pflegerl, Leiter des Ilse Arlt Institutes für Soziale Inklusionsforschung der FH St. Pölten, stellt Forschungsarbeiten des Instituts zur Sozialen Arbeit mit Seniorinnen und Senioren sowie ihren Angehörigen im Gemeinwesen vor.
Andreas Schneider vom Niederösterreichischen Gesundheits- und Sozialfonds NÖGUS präsentiert Ansprüche an die Soziale Arbeit im Zuge der Demenzstrategie NÖ. Barbara Kurz-Kühleitner vom NÖ Landesverein für Sachwalterschaft spricht zum Erwachsenenschutz-Gesetz und dessen Bedeutung im Kontext der Betreuung älterer Menschen. Birgit Meinhard-Schiebel von der Interessensgemeinschaft pflegender Angehöriger wird Best Practice Modelle in der Sozialen Arbeit mit alten Menschen und deren Angehörigen vorstellen.
Workshops und studentische Forschungsprojekte
Neben der Enquete gibt es an diesem Tag Workshops zu weiteren Themen der Sozialer Arbeit sowie Präsentationen der Forschungsprojekte aus den Master- und Bachelorprogrammen der Studiengänge der FH St. Pölten.
Der Social Work Science Day ist eine Veranstaltung des Ilse Arlt Instituts für Soziale Inklusionsforschung der FH St. Pölten. Das Arlt Institut beschäftigt sich mit sozialarbeitswissenschaftlicher Forschung und Entwicklung zu den Schwerpunkten Demokratieentwicklung und Partizipation, Health und Social Care sowie Methodenentwicklung und Soziale Diagnostik.
Social Work Science Day 2018
Selbstbefähigung, Vernetzung, Erwachsenenschutz. Soziale Arbeit mit alten Menschen und deren Angehörigen.
15.05.2018 von 09:00 bis 18:00
Fachhochschule St. Pölten, Matthias Corvinus-Straße 15, A-3100 St. Pölten
Die Teilnahme am Social Work Science Day ist kostenlos.
Programm, Infos zu den Workshops und Anmeldung: https://swsd.fhstp.ac.at.
Fotos:
FH St. Pölten, Credit: Katharina Balgavy
Johannes Pfleger, Credit: Martin Lifka Phototgraphy
Über die Fachhochschule St. Pölten
Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter Hochschulausbildung in den sechs Themengebieten Medien & Wirtschaft, Medien & Digitale Technologien, Informatik & Security, Bahntechnologie & Mobilität, Gesundheit und Soziales. In mittlerweile 17 Studiengängen werden mehr als 3.000 Studierende betreut. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt zu den oben genannten Themen sowie institutsübergreifend und interdisziplinär. Die Studiengänge stehen in stetigem Austausch mit den Instituten, die laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte entwickeln und umsetzen.
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