Nanosohlen halten Schwergewichte an der Decke
Max-Planck-Forscher entdecken grundlegenden Mechanismus, der es Tieren erlaubt, sich mit winzigen Hafthärchen an den Füßen auch kopfüber zu bewegen
Biologische Haftungsmechanismen werden von der Nano- bis zur Mikroskala durch ein einfaches Gesetz bestimmt, dem Biologen und Materialforscher am Max-Planck-Institut für Metallforschung auf die Spur gekommen sind. Eduard Arzt, Stanislav Gorb und Ralph Spolenak beschreiben in der neuen Ausgabe der "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS, September 16, 2003, vol. 100, no. 19, 10603-10606), wie die Anzahl und Dichte der Härchen an den Fußsohlen von Käfern, Fliegen, Spinnen oder Geckos sich auf ihre Haftung auswirkt, so dass sie an den Wänden empor und an der Decke spazieren können. Die Forscher fanden eine simplen mathematischen Zusammenhang: Je größer das Körpergewicht einer Tiergruppe, desto kleiner und zahlreicher sind die Haftkontakte. Diese Forschungsergebnisse bergen ein großes Anwendungspotential für jede Art von Befestigungen, von wieder verwendbarem selbst haftendem Klebeband bis zu komplexen Kletterrobotern.
Weitere Informationen:
http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2003/pressemitteilung200309231/