Westdeutsches Herzzentrum des Universitätsklinikums Essen eingeweiht
Nordrhein-Westfalen investierte etwa 27 Millionen Euro in den Neubau
Heute wurde das für 54 Millionen Euro errichtete neue Westdeutsche Herzzentrum des Universitätsklinikums Essen feierlich eingeweiht. Wissenschaftsministerin Hannelore Kraft hob bei der Eröffnungsfeier die landesweite Bedeutung des hochmodernen Neubaus hervor. "Von diesem Haus des medizinischen Fortschritts werden nicht nur Forschung und Lehre, sondern in erster Linie die Patienten profitieren."
In dem neuen Klinikum werden auf einer Fläche von 6.900 qm2 zukünftig 115 Betten zur Verfügung stehen. Die Baukosten wurden je zur Hälfte vom Land NRW und vom Bund erbacht. Zukunftsweisend wird die Zusammenarbeit von Herz- und Thorax-Chirurgen und Kardiologen in gemeinsam genutzten Räumlichkeiten erfolgen, die ein Miteinander und zahlreiche Verflechtungen von medizinischen Disziplinen, Krankenversorgung und Wissenschaft schaffen. Den Ärzten stehen modernste und wegweisende Geräte und Technik zur Verfügung, so machen Videokameras in den Herzkatheterräumen und den OP-Räumen Übertragungen in die Hörsäle und über Satellit möglich.
Kraft weiter: "Das wird Synergieeffekte in Lehre und Forschung bringen und vor allem bei der Behandlung schwer herzkranker Patienten Zeit ersparen, die Leben retten kann." Sie hob den so genannten Hybridraum hervor, einen Eingriffsraum, der im Bedarfsfall zur gleichzeitigen Versorgung der Patienten durch Kardiologen und Herzchirurgen dient. Daneben werde es auch eine gemeinsame Aufnahme und Notfallversorgung, eine gemeinsame Intensivstation und weitere Räumlichkeiten geben, in denen Patienten fachübergreifend versorgt werden können.
Kraft zeigte sich zuversichtlich, dass die Universitätsklinika durch strukturelle Veränderungen und Profilschärfung, die auch zu einer stärkeren Arbeitsteilung in Lehre und Forschung zwischen den einzelnen Standorten führen müssen, wirtschaftliche Reserven mobilisieren und daher auch bei der gegenwärtigen angespannten Finanzlage im nationalen und internationalen Wettbewerb bestehen können. Die Ministerin wies darüber hinaus auf die große Bedeutung der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau hin: "Das Herzzentrum ist Beleg für die Bereitschaft des Landes, die Situation der Universitätsklinika nachhaltig zu verbessern. Trotz schwieriger finanzieller Rahmenbedingungen in Bund und Land muss auch für die Zukunft sicher gestellt werden, dass bedeutende Vorhaben finanziert und damit Forschung, Lehre und Krankenversorgung in unserem Land gefördert werden."