Wenn sich Heidelberg und Afrika begegnen
SWR UniForum präsentiert Literatur und Musik vom Schwarzen Kontinent - "Es gibt viele Entwicklungen in Afrika, die Hoffnung machen"
"Globalisierung", so lautet der thematische Schwerpunkt des SWR UniForums vom 10. bis 12. Oktober rund um die Neue Universität in Heidelberg. Von besonderem Interesse ist dabei der Kontinent Afrika. Trotz gewaltiger sozialer und ökonomischer Probleme wird er von der Weltöffentlichkeit kaum wahrgenommen. Sein Beitrag zur Weltwirtschaft ist trotz der gewaltigen Größe unbedeutend. Bürgerkriege erschüttern viele Länder, Seuchen entvölkern ganze Landstriche, die Kindersterblichkeit ist enorm.
Susanne Babila, die sich schon seit vielen Jahren für den SWR intensiv mit dem schwarzen Kontinent beschäftigt, möchte aber bewusst die positiven Seiten Afrikas betont sehen: "Es gibt viele Entwicklungen in Afrika, die Hoffnung machen. Wir dürfen nicht immer nur den alten Dreisatz - Aids, Elend, Krieg - herausstellen. Was mich auf meiner letzten Reise durch Kamerun deshalb besonders interessierte, waren ganz andere Fragen. Wie schaffen es die Menschen dort wieder auf die Beine zu kommen? Wie gründen sie inmitten von Krieg und Chaos Unternehmen? Wie sehen Afrikaner selbst ihre Situation, wie handeln sie?"
Um Antworten auf diese Fragen aus erster Hand zu erhalten, holen der SWR und die Universität Heidelberg mit Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung deshalb eine ganze Reihe afrikanischer Autoren, Filmemacher und Musikanten in die Neckarstadt. Diese berichten über die Entwicklungen in ihren Heimatländern. Über den Kampf gegen die Armut, über Wege aus der politischen Misere. Neben dem in Simbabwe geborenen Chenjerai Hove und der Senegalesin Aminata Sow Fall, die zu den bekanntesten Schriftstellerinnen Afrikas zählt, liest auch Emmanuel Dongala aus seinen Werken. Dongala lebt heute als Schriftsteller, Naturwissenschaftler und Dramaturg in den USA. Elf Jahre arbeitete er an seinem Roman "Kinder von den Sternen", in dem Buch "Der Morgen vor der Hinrichtung" beschreibt er in eindringlichen Bildern die Begegnung Europas und Afrikas. Sein Motto lautet: "Solange es Leben gibt, gibt es Hoffnung".
Eine große Anzahl von bundesweit tätigen Initiativen und Organisationen lädt die Bundeszentrale für politische Bildung ein. Auf dem Marstall-Gelände errichten diese gemeinsam dann den bunten "Markt der Möglichkeiten", auf ihm stellen sie ihre Arbeit und verschiedene Hilfsprojekte vor. Im Marstallhof wird die Ausstellung "Afrikanische Kunst in Gegenwart und Vergangenheit" zu sehen sein. In Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart werden wertvolle Figuren und Tiermasken aus der Sammlung von Klaus Paysan gezeigt, welche dieser er in über 40 Jahren und auf über 100 Afrikareisen zusammengetragen hat.
Rhythmisch wird es auf der "Afrikanischen Nacht" am Freitag, 10. Oktober, ab 19 Uhr im Marstallhof. Masterdrummer Nii Ashitey Nsotse und seine Band spielen auf traditionellen Instrumenten und zeigen die Show "Nokoko Ye". Mit dabei ist auch Salif Keita, genannt die "goldene Stimme Afrikas". Keita ist längst ein internationaler Star und landet regelmäßig mit seinen Hits ganz vorne in den Weltmusikcharts. Wie wohl kein anderer Musiker hat er die afrikanische Musik in Europa bekannt gemacht. Doch damit nicht genug der heißen Rhythmen: Ab 22 Uhr gibt es eine "Afrikanische Disco", präsentiert von SWR2 und DASDING, am Samstag schließlich folgt noch die Percussion Performance "Drum O'Holic", auf der sich orientalische, karibische und afrikanische Klänge mischen.
Johannes Schnurr
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