Implantatmaterialien - Kunststoffe in Pharmazie und Medizin
Der Chemiker Prof. Dr. Andreas Lendlein hält am 5. Oktober 2003 die nächste Sonntagsvorlesung in Potsdams Altem Rathaus
Am 5.10.2003 um 11 Uhr ist das Thema der nächsten Sonntagsvorlesung in Potsdams Altem Rathaus "Implantatmaterialien - Kunststoffe in Pharmazie und Medizin".
Die meisten Menschen sind bereits persönlich mit Biomaterialien in Kontakt gekommen, sei es in Form von Zahnfüllungen, Kontaktlinsen oder chirurgischem Nahtmaterial. Weitere etablierte Anwendungen sind beispielsweise künstliche Gelenke, Dialysatoren und Gefäßprothesen. Dabei kommen Materialien aus dem gesamten verfügbaren Spektrum zum Einsatz.
Prof. Dr. Andreas Lendlein, Leiter des Instituts für Chemie, GKSS Forschungszentrum Geesthacht GmbH, Teltow, spricht über neuartige, "intelligente" Materialien (Polymere), die ein Gedächtnis haben. Diese so genannten "Gedächtnispolymere" werden künftig für den Einsatz in der Medizin von großer Bedeutung sein. Sie haben die Eigenschaft biokompatibel zu sein, das heißt, sie können im menschlichen Körper abgebaut werden. Der Bedarf an abbaubaren Implantaten ist heute schon sehr groß. Vielversprechend sind diese Gedächtnispolymere auch in der minimalinvasiven Medizin. In der so genannten Knopflochchirurgie, einem medizinischem Verfahren, das mit winzigen Schnitten am Patienten auskommt. Hier könnten diese Materialien eine Revolution bedeuten.
Die Sonntagsvorlesung wendet sich an interessierte Laien. Andreas Lendlein wird in seiner Vorlesung die von ihm erforschten neuartigen Materialien mit ihren ungewöhnlichen Eigenschaften in Bildern und Videosequenzen präsentieren und auch zeigen, dass unglaubliche Vorstellungen bereits Wirklichkeit geworden sind.
Andreas Lendlein wurde 1969 in Bendorf geboren. Er studierte Chemie in Mainz, promovierte in Zürich und habilitierte sich im Jahre 2002 in Aachen.
Der Wissenschaftler hat eine Professur für Materialien in den Lebenswissenschaften inne. Es handelt sich um eine gemeinsame Berufung der Universität Potsdam und der GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH.
Die wissenschaftliche Arbeit im Institut für Chemie der GKSS Forschungszentrum Geesthacht GmbH am Standort Teltow umfasst drei Themen, wie Regenerative Medizin, Stimuli-sensitive Polymersysteme und Modellierung von Werkstoffsystemen.
Termin:
5. Oktober 2003, 11 Uhr, Altes Rathaus Potsdam, 14467 Potsdam
Für weitere Informationen steht Ihnen Dr. Christiane Eisold aus der GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH telefonisch unter 03328/352-205, E-Mail: christiane.eisold@gkss.de zur Verfügung.