"BioWasserstoff" aus Mikroalgen
Presseinformation
Kieler Biotechnologen auf der 13. BIOTECHNICA in Hannover
In der Raum- und Schifffahrt, im Straßen-, Schienen- und Flugverkehr und auch in Kraft- und Heizwerken nutzt man Wasserstoff bereits als Energieträger. Der Nachteil ist jedoch: Der verwendete Wasserstoff wird zur Zeit noch zu mehr als 90 % aus nicht regenerativen und damit knappen Energieträgern, wie z.B. Erdöl und Ergas, gewonnen und es werden dabei große Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid frei. Prof. Dr. Rüdiger Schulz-Friedrich und Dr. Thorsten Heidorn (Botanisches Institut und Botanischen Garten der CAU) stellen jetzt ein Verfahren vor, das die Produktion von Wasserstoff umweltfreundlich machen soll. Auf der "BioTechnica" in Hannover vom 7. bis 9.10. präsentieren sie einen Pilot-Bioreaktor, der mit Hilfe von Mikroalgen, die Photosynthese betreiben, BioWasserstoff erzeugt (Gemeinschaftsstand Technologie aus Norddeutschland, Halle 2/3).
Der Pilot-Bioreaktor funktioniert so: Mikroalgen (einzellige Grünalgen oder Cyanobakterien) werden in einer Glasflasche mit Licht bestrahlt. Durch die Lichteinstrahlung betreiben die Mikroalgen Photosynthese, und unter bestimmten Bedingungen entsteht dabei Wasserstoff. Dieser wird zu einer Brennstoffzelle geleitet, die mit dem Wasserstoff und dem Sauerstoff der Luft elektrischen Strom erzeugt. Dieser Strom kann dann z.B. Elektromotoren antreiben. Als Abfallprodukt entsteht nur Wasser, kein Kohlendioxid.
Soweit zur Methode. Diese neue Möglichkeit der Wasserstoffgewinnung befindet sich heute jedoch noch in der Experimentierphase. Schulz-Friedrich erklärt:
"Auch wenn sich zur Zeit eine Produktion von Wasserstoff im technischen Maßstab mit Hilfe von Mikroalgen noch nicht rechnet, so stimmen doch die weltweit auf diesem Gebiet erzielten Ergebnisse sehr hoffnungsvoll, in Zukunft eine weitere Möglichkeit zur erneuerbaren, nachhaltigen und umweltschonenden Produktion von Wasserstoff bereitstellen zu können. Vorrausetzung dafür ist aber eine intensive Forschungsförderung auf diesem Gebiet und ein von der Politik zu schaffendes positives Umfeld zur Einführung des umweltfreundlichen Energieträgers Wasserstoff".
Kontakt:
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