"Führender deutscher Humangenetiker der Nachkriegszeit"
Deutsche Gesellschaft für Humangenetik ehrt Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Vogel, den ehemaligen Direktor des Instituts für Humangenetik
Die Deutsche Gesellschaft für Humangenetik hat gestern bei ihrer Jahrestagung in Marburg Dr. med. Dr. h.c. Friedrich Vogel, dem früheren Direktor des Instituts für Humangenetik am Universitätsklinikum Heidelberg, ihre Ehrenmedaille verliehen. Durch sein hohes Ansehen als Wissenschaftler, sein Engagement für internationale Verständigung und seine konzeptionellen Weitsicht sei er einer der Wegbereiter der Humangenetik in Deutschland. Ebenfalls für sein wissenschaftliches Lebenswerk und seine Verdienste um die deutsche Humangenetik ausgezeichnet wurde Prof. Dr. Drs. h.c. Arno G. Motulsky aus Seattle, USA. Die Ehrenmedaille ist die höchste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik und wurde zum ersten Mal verliehen.
Professor Friedrich Vogel wurde am 6. März 1925 in Berlin geboren, wo er Medizin studierte und seine wissenschaftliche Laufbahn als Humangenetiker begann. 1962 folgte er dem Ruf auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für Anthropologie und Humangenetik in Heidelberg, der unter seiner Leitung eine national und international herausragende Stellung erlangte. Im Mittelpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit standen die Mutationsforschung, die Pharmakogenetik, Populationsgenetik und die Verhaltensforschung. Er war Verfasser bedeutender Lehrbücher wie der "Genetischen Familienberatung" und des "Lehrbuchs der allgemeinen Humangenetik". Friedrich Vogel habe die Entwicklung der Humangenetik in vielen Bereichen mitgeprägt und entscheidend beeinflusst, erklärte Prof. Dr. Karl Sperling, Berlin, bei der Ehrung in Marburg. Man dürfe ihn als den führenden deutschen Humangenetiker der Nachkriegszeit bezeichnen.
Die Deutsche Gesellschaft für Humangenetik tagt vom 1. bis 4. Oktober unter der Leitung ihres Vorsitzenden, Prof. Dr. Claus R. Bartram, dem Direktor des Instituts für Humangenetik am Universitätsklinikum Heidelberg, in Marburg. Experten wiesen bei der Tagung auf die wachsende Bedeutung der Humangenetik für die klinische Medizin hin. Weiteres zentrales Thema ist die Entwicklungsgenetik: Veränderungen am Erbgut lassen sich in größerem Detail an Modellorganismen wie Fliegen und Fischen untersuchen. Da diese dem Erbgut des Menschen ähneln, haben sie eine große allgemeine Bedeutung für die Erforschung von Entwicklungsstörungen.
Weitere Informationen:
Deutsche Gesellschaft für Humangenetik e.V.: http://www.gfhev.de/menu.html
Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
http://www.med.uni-heidelberg.de/aktuelles/
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