Bundesamt für Naturschutz: Hochwasservorsorge muß dringend weitergehen
Auetypische Flutungen am Oberrhein sind notwendig.
Bundesamt für Naturschutz:
Hochwasservorsorge muss dringend weitergehen
Auetypische Flutungen am Oberrhein sind notwendig
Bonn, 1. Oktober 2003: Der Rhein führt zur Zeit ein "Rekord-Niedrigwasser". In Bonn und Köln wurden während der letzen Tage immer neue historische Tiefst-Stände des Rheins vermeldet - mit Problemen für die Schifffahrt.
Niedrige und hohe Wasserstände gehören zur natürlichen Dynamik unserer Flusslandschaften. Als Folge des globalen Klimawandels zeichnet sich in Mitteleuropa jedoch ein Trend zu meteorologischen Extremereignissen ab. Daher dürfen die jetzigen extrem niedrigen Wasserstände nicht über spätere Hochwassergefahren, gerade an durch Menschen stark veränderten Flüssen wie dem Rhein, hinwegtäuschen.. "Die Hochwasservorsorge darf nicht vernachlässigt werden. Das Bundesamt für Naturschutz begrüßt deshalb, dass Länder wie Baden-Württemberg mit dem "Integrierten Rheinprogramm" (IRP) zum Hochwasserschutz beitragen", sagte der Präsident des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Professor Dr. Hartmut Vogtmann.
Das BfN unterstützt das IRP stromabwärts von Breisach im Hinblick auf eine naturverträgliche Hochwasservorsorge. Insbesondere werden "ökologische Flutungen im natürlichen Wechsel mit anhaltend niedrigen Wasserständen" als Voraussetzung für einen naturverträglichen Hochwasserschutz vom BfN befürwortet. Nur naturnahe Hoch- und Niedrigwasserstände vermögen in den Auen wieder die natürlichen Bedingungen für eine auetypische Tier- und Pflanzenwelt zu schaffen. Naturnahe Überflutungsauen sind auch am besten geeignet, hohe Abflüsse zu verzögern, großräumig abzusenken und so Menschen vor Schäden zu bewahren.