Chinesische und deutsche Forscher rücken zusammen
Nicht nur politisch und wirtschaftlich kommen sich Deutschland und China derzeit näher, auch Wissenschaftler der beiden Länder arbeiten verstärkt zusammen: Beim Sino-German Workshop in Dresden profitierten chinesische und deutsche Forscher vom gegenseitigen Austausch über produktionstechnische Themen.
37 Spitzenforscher waren vom 17. bis 20. Juli aus ganz Deutschland und vielen Landesteilen Chinas nach Dresden gereist, um am Fraunhofer IWU neueste Erkenntnisse über aktuelle Herausforderungen in der Umformtechnik auszutauschen. Im Fokus ihrer 25 Vorträge standen Leichtmetalle wie Aluminium- und Magnesium-Legierungen. Diese Werkstoffe gewinnen weltweit beispielsweise vor dem Hintergrund eines umwelt- und klimafreundlichen Automobilbaus immer mehr an Bedeutung. Ihre Verarbeitung gestaltet sich jedoch anspruchsvoller als etwa die von Stahl, weshalb Wissenschaftler aktuell neue Lösungen für die Herstellung von Produkten aus den Leichtmetallen entwickeln.
Professor Dirk Landgrebe, Hauptorganisator der Veranstaltung, Inhaber des Lehrstuhls für Umformendes Formgeben und Fügen an der TU Chemnitz sowie Institutsleiter am Fraunhofer IWU, unterstreicht den Nutzen der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen deutschen und chinesischen Produktionstechnikern: »Die chinesische Umformtechnik hat in den vergangenen Jahren stark aufgeholt. Das wissenschaftliche Niveau ist sehr hoch, und wir profitieren gegenseitig von unserem Know-how.«
Neben den Vorträgen und wissenschaftlichen Diskussionen stand bei dem vom deutsch-chinesischen Zentrum für Wissenschaftsförderung gesponserten Workshop die industrielle Praxis im Mittelpunkt: Ein besonderes Highlight bildeten die beiden Touren zur IMA Materialforschung und Anwendungstechnik GmbH und zum Aluminiumtechnik-Unternehmen Bharat Forge in Brand-Erbisdorf. Nach dem ersten Sino-German Workshop 2016 in Shanghai und dem diesjährigen in Dresden, soll das deutsch-chinesische Wissenschaftlertreffen in den kommenden Jahren fortgesetzt werden.