Preis für heiß: Zitations-Award für eine Liebesmeßmethode von Ionen
PM 123/2003
Nur die heißesten Ergebnisse der Elektrochemie veröffentlicht die Zeitschrift "Electrochemistry Communications" aus dem holländischen Elsevier-Verlag. Ihre Herausgeber können sich leisten, ihrem in den jeweils vergangenen zwei Jahren meistzitierten Autor einen Preis zu verleihen. Rechte Freude jüngst für den Greifswalder Ordinarius für Analytische Chemie und Umweltchemie, Prof. Dr. Fritz Scholz, denn er ist der Erwählte und erhielt darum diesen "Best Cited Paper Award 2003".
Prof. Fritz Scholz erhielt die Auszeichnung für die Publikation: Fritz Scholz, Sebojka Komorsky-Lovric, Milivoj Lovric (2000) "A New Access to Gibbs Free Energies of Transfer of Ions Across Liquid-Liquid Interfaces and a New Method to Study Electrochemical Processes at Well-defined Three-Phase Junctions"; Electrochemistry Communications 2, pp. 112-118.
Die ob ihrer Zitationen gepriesene Publikation beschreibt eine grundsätzlich neue Methode, um die Lipophilie von Ionen zu messen. Die Lipophilie ist die "Liebe eines Ions zu organischen Stoffen (insbesondere Lösungsmitteln)". Sie ist entscheidend für ihre biologische, pharmazeutische usw. Wirksamkeit und muß daher exakt gemessen werden. Die neue Greifswalder Methode erlaubt die Lipophilie von Ionen auch gegenüber Octanol zu messen, was vorher nicht möglich war. "Es sind", so Fritz Scholz, "auch viele andere Lösungsmittel jetzt zugänglich, und man kann auch viele Ionen messen, die man vorher nicht messen konnte." Der Erfolg der neuen Methode zeigt sich nicht nur in den Zitaten, sondern auch in einer Fülle eigener weiterer Publikationen (siehe meine homepage). Besonders zu Arzneimittelionen und Peptiden gibt es darin interessante Ergebnisse; jene zu Arzneimitteln sind durch eine Zusammenarbeit mit der Uni Lausanne (Schweiz) entstanden.
Sebojka Komorsky-Lovric, Milivoj Lovric aus Kroatien waren in einem von der DLR (Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt) geförderten Projekt in Greifswald. Das Projekt bearbeitet zur Zeit überaus erfolgreich Rubin Gulaboski, DAAD-Stpendiat aus Mazedonien.
Weitere Informationen:
http://www.scholz-group.de.vu/