Aktuelle Erkenntnisse aus der Social-Cure-Forschung auf dem 51. Kongress der DGPs
Gemeinsam im Studium mit Kommilitonen lernen, in der Familie zusammen auf gesunde Ernährung achten, sich ehrenamtlich engagieren oder im Ruhestand einer Sportgemeinschaft anschließen: Der Social-Cure-Effekt zeigt sich in vielen Bereichen des Lebens. Warum soziale Gruppen gut für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden sind, diskutieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen des Hot Topics „The Social Cure“ auf dem 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, der vom 15. bis 20. September 2018 in Frankfurt am Main stattfindet.
Gruppen, in denen Menschen Sinn für eine gemeinsame Identität haben, sind der Schlüssel zu Gesundheit und Wohlbefinden. Aus vielen Studien weiß man, dass Menschen, die Teil einer Gruppe sind, sich gegenseitig stärker unterstützen. Sie entwickeln außerdem einen stärkeren Sinn für kollektive Selbstwirksamkeit. Darunter versteht man die Überzeugung einer Gruppe, auch schwierige Situationen mit geeinter Kraft bewältigen zu können. Beides hilft ihnen, besser mit Stress umzugehen. So unterscheidet sich der Umgang mit Stress fundamental, wenn eine Person sich mehr als Teil einer Gruppe statt als Einzelkämpfer betrachtet. „Erste Studien zeigen, dass Interventionen, die entsprechend auf die soziale Gruppe abgestimmt sind, besonders wirkungsvoll sein können“, erklärt Rolf van Dick, Professor für Sozialpsychologie an der Goethe-Universität Frankfurt.
Keynote von Catherine und Alexander Haslam
Catherine und Alexander Haslam von der University of Queensland, Australien, präsentieren in ihrer Keynote die breite Befundlage zu den positiven Auswirkungen von Gruppenzugehörigkeit für Menschen mit Depressionen, körperlichen Einschränkungen oder Ruheständlern. Wenn aus dem „ich“ ein „wir“ wird, so Haslam und Haslam, dann gehen die Vorteile von Gruppenzugehörigkeit weit über die soziale Unterstützung hinaus. Dass solche Erkenntnisse in der Praxis von Bedeutung sein können, zeigt das Interventionsprojekt Groups4Health, das Teil der Keynote sein wird.
Social-Cure-Effekte in der Arbeitswelt
Auch im Arbeitsleben spielen Social-Cure-Effekte eine wichtige Rolle. Im Rahmen des eingeladenen Symposiums am 20. September werden unter der Leitung von Rolf van Dick aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse präsentiert. So zeigen Erkenntnisse aus der Burnout-Forschung, dass Mitarbeiter, deren Führungskräfte einen Sinn für Gemeinschaft herstellten, resilienter gegenüber Stress wurden und dadurch viel weniger anfällig für Burnout waren. Im Symposium werden außerdem diese Fragen adressiert: Ist es für die positiven Auswirkungen relevant, wie sehr sich der Einzelne mit der Gruppe identifiziert? Kann Gruppenzugehörigkeit uns bei kritischen Lebensereignissen wie dem Übertritt ins Rentenalter unterstützen?
Der DGPs-Kongress in Frankfurt
„Wir freuen uns, dass wir mit unserem diesjährigen Fachkongress an einen Ort zurückkehren, der für die lange Tradition unserer Gesellschaft steht“, sagt Conny Antoni, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. „Gegründet im Jahr 1904, fand bereits im Jahr 1908 eine Tagung in Frankfurt am Main statt.“ Erstmalig laden zwei Veranstalter im Namen der Goethe-Universität Frankfurt und des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) zum 51. Kongress der DGPs nach Frankfurt ein. Über 2.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präsentieren und diskutieren vom 15. bis 20. September 2018 aktuelle Forschung und fachpolitische Themen. Alle weiteren Informationen zum Kongress, dem Programm und den Rahmenveranstaltungen finden Sie auf der Kongress-Homepage: www.dgpskongress.de
-- Presseakkreditierung --
Wir laden Sie herzlich ein, am 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie vom 15. bis 20. September 2018 an der Goethe Universität Frankfurt teilzunehmen und in Wort und Bild zu berichten! Konditionen für die Presseakkreditierung und weitere Informationen finden Sie unter: https://www.dgpskongress.de/frontend/index.php?page_id=1089
Für Presseauskünfte stehen Ihnen der Präsident der DGPs, Prof. Dr. Conny Herbert Antoni, und die Kongresspräsidenten, Prof. Dr. Holger Horz und Prof. Dr. Johannes Hartig, zur Verfügung.
Wenn Sie an konkreten Themen interessiert sind, vermitteln wir Ihnen gerne auch schon vorab Interviewtermine mit unseren internationalen Expertinnen und Experten. Zwecks Terminabsprachen für Interviews wenden Sie sich bitte an die
Pressestelle der DGPs:
Dr. Anne Klostermann
Pressereferentin DGPs
E-Mail: pressestelle@dgps.de
Tel.: 030 280 47718
Ansprechpartner für das Hot Topic:
Prof. Dr. Rolf van Dick
Leitung der Sozialpsychologie
Vizepräsident der Goethe-Universität
E-Mail: van.dick@psych.uni-frankfurt.de
Tel.: +49 69 798 35285
Über die DGPs:
Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs e.V.) ist eine Vereinigung der in Forschung und Lehre tätigen Psychologinnen und Psychologen. Die über 4500 Mitglieder erforschen das Erleben und Verhalten des Menschen. Sie publizieren, lehren und beziehen Stellung in der Welt der Universitäten, in der Forschung, der Politik und im Alltag.
Die Pressestelle der DGPs informiert die Öffentlichkeit über Beiträge der Psychologie zu gesellschaftlich relevanten Themen. Darüber hinaus stellt die DGPs Journalisten eine Datenbank von Experten für unterschiedliche Fachgebiete zur Verfügung, die Auskunft zu spezifischen Fragestellungen geben können.
Wollen Sie mehr über uns erfahren? Besuchen Sie die DGPs im Internet: www.dgps.de