Die regionale Industrie will das AMU auf Dauer
Industriebeirat drängt auf Konzept, das dauerhafte Arbeit des Anwenderzentrums für Material- und Umweltforschung über HTO-Projektförderung hinaus sicherstellt ---
In seiner ersten Sitzung hat sich der neu konstituierte Industriebeirat des Anwenderzentrums für Material- und Umweltforschung (AMU) der Universität Augsburg beeindruckt vom Dienstleistungsangebot dieser Service- und Technologietansfer-Einrichtung gezeigt. Und dementsprechend haben sich die Beiratsmitglieder, die das AMU mit ihrer wirtschaftlichen Kompetenz in strategischen Fragen unterstützen sollen, für eine dauerhafte Etablierung des Anwenderzentrums ausgesprochen.
Das AMU ist eines der an der Universität Augsburg angesiedelten millionenschweren Premium-Projekte der High-Tech-Offensive Bayern (HTO). Es ist als Schnittstelle für den Transfer von wissenschaftlichen Dienstleistungen im material- und umweltwissenschaftlichen Bereich zwischen Universität und regionaler Industrie konzipiert. Seine direkte Finanzierung aus HTO-Mitteln des Freistaats ist bis zum Jahr 2006 gesichert. Ein aus diesen Mitteln mitfinanzierter Neubau, in dem neben dem AMU u. a. auch das Wissenschaftszentrum Umwelt (WZU) - ein weiteres Augsburger HTO-Projekt - unterkommen wird, wird im kommenden Frühjahr auf dem Campus der Universität fertiggestellt werden.
IM INTERESSE DER REGIONALEN WIRTSCHAFT
Schon jetzt stellten die im Beirat vertretenen Industrievertreter fest, dass eine von der Projektbefristung unabhängige, dauerhafte Sicherung des AMU und seines Dienstleistungsangebots im Interesse der Sache und aller Beteiligten liege. "Aus der Sicht der Wirtschaft", so das einhellige Votum der Beiratsmitglieder, " sollte das Anwenderzentrum über das Jahr 2006 hinaus weiter bestehen."
Dieses Votum basiert auf einer erfreulichen Zwischenbilanz der im Oktober 2000 aufgenommenen Geschäftstätigkeit des AMU: Regionale Industrieunternehmen haben dem AMU im Bereich Material- und Umweltforschung etwa 50 Aufträge pro Jahr erteilt; zusammen mit teils auch öffentlich geförderten Projekten mit Industriebeteiligung konnten auf diese Weise über 1,5 Mio. Euro an Drittmitteln eingeworben werden. Darüber hinaus war man sich einig, dass ein in der Industrieregion aktives AMU auch einen gewichtigen Imagefaktor für die Universität darstelle und deren Stärke in der angewandten Forschung dokumentiere.
KLARE ZIELSETZUNG UND SCHLÜSSIGES FINANZIERUNGSKONZEPT
Im Interesse einer weiteren gedeihlichen Entwicklung des Anwenderzentrums hat der Industriebeirat die Empfehlung ausgesprochen, eine klare Zielsetzung und insbesondere ein schlüssiges Finanzierungskonzept für ein unbefristet und auf Dauer konzipiertes AMU zu formulieren. Gerade jetzt, in einer wirtschaftlich extrem angespannten Zeit, könne dabei der Bedarf an "technologisch-wissenschaftlichem Outsourcing", den Industriefirmen haben, gezielt und verstärkt genutzt werden.
"Das sind für uns sehr wertvolle Empfehlungen, obwohl - oder gerade weil - es nicht leicht sein wird, sie umzusetzen", sagt Dr. W. Biegel, der gemeinsam mit seinem Kollegen in der AMU-Geschäftsführung, Dr. G. Weismann, bis zur nächsten Beiratssitzung im Januar 2004 ein ausgearbeitetes Konzept vorlegen will.
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DIE MITGLIEDER DES AMU-INDUSTRIEBEIRATES:
* Gerhard Arlt (AFS Entwicklungs + Vertriebs GmbH)
* Dr. Torsten Fries (OSRAM GmbH)
* Hans Haibel (Ehrenpräsident der Industrie- und Handelskammer für Augsburg und Schwaben und Sprecher des Industriebeirats)
* Dr. Eduard Hoffmann (MAN Roland Druckmaschinen AG)
* Dr. Wolfgang Hübschle (Augsburg AG)
* Dr. Reinhard Janta (SGL Carbon Group)
* Ulrich Schmoll (SINTEC Keramik GmbH & Co. KG)
* Dr. Hermann Teufel (IGS Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG)
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KONTAKT UND WEITERE INFORMATIONEN:
Dr. Wolfgang Biegel
Anwenderzentrum Material- und Umweltforschung der Universität Augsburg, 86135 Augsburg
Telefon 0821/598-3403, Fax: 0821/598-3425
biegel@amu-augsburg.de, http://www.amu-augsburg.de
Weitere Informationen:
http://www.amu-augsburg.de