KOSMOS-Konferenz im Humboldt-Jahr – Call for Contribution
An der HU diskutieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt über eine nachhaltige Zukunft.
Am 14. September wäre Alexander von Humboldt 250 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass richtet die Humboldt-Universität zu Berlin vom 28.-30.08.2019 die internationale KOSMOS-Konferenz aus. Unter dem Titel "Navigating the Sustainability Transformation in the 21st Century" diskutiert die Veranstaltung mit Forschenden aus aller Welt eine der großen Herausforderungen der Gegenwart: wie die Weichen für eine nachhaltige Zukunft gestellt werden können. Der Aufruf an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fachdisziplinen für die Einreichung von Beiträgen läuft noch bis Ende Februar 2019.
Der akribische Naturbeobachter und unermüdlich Reisende Alexander von Humboldt war einer der ersten, der die globalen Auswirkungen menschlicher Ressourcennutzung auf die Umwelt erkannt und vor ihren Folgen gewarnt hat. "Seine Erkenntnis bildet den wissenschaftlichen Ausgangspunkt zur Nachhaltigkeitsforschung und ist aktueller denn je", sagt Prof. Christoph Schneider, Direktor des Geographischen Instituts an der HU Berlin, der die Konferenz initiiert hat. "Der fortschreitende und letztlich gefährliche Einfluss der Menschheit auf Klima und Umwelt im Anthropozän erfordern gesamtheitliches Denken, wie es Humboldt als Pionier schon früh erkannt hat. Er gilt als Begründer dessen, was wir als Wissenschaft von Mensch-Umwelt-Systemen bezeichnen." Ganzheitliche Lösungen für eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln, erfordert den Schulterschluss verschiedener Disziplinen. Die KOSMOS-Konferenz ist deshalb interdisziplinär und bringt Forschende aus Technik-, Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften zusammen.
Die Konferenz ist um sechs Kernthemen organisiert, die unter anderem nach Gerechtigkeit und effektiver demokratisch legitimierter Governance in einer globalisierten Welt, nach Wirtschaftsformen jenseits unbegrenzten Wachstums oder nach dem menschlichen Einfluss auf Land und Ozeane fragt. Gerahmt werden diese Themen durch eine kritische und konstruktive Debatte um die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die Sustainable Devlopment Goals, kurz SDG. "Angelegt als Schatzsuche kommen alle Konferenzteilnehmer in interdisziplinären Teams zusammen. Im Konferenzverlauf bearbeiten sie gemeinsam je ein SDG und stellen ihre Ergebnisse abschließend öffentlich vor. Der Schatz, den sie hoffentlich finden, ist neues Wissen", erzählt Schneider.
Öffnung für Publikum
Die englischsprachige KOSMOS-Konferenz richtet sich an erfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gleichermaßen wie an den wissenschaftlichen Nachwuchs aller Disziplinen. Vor allem beim Abendprogramm sind aber auch die Berliner Bürgerinnen und Bürger eingeladen, wie beispielsweise zu einer KOSMOS-Vorlesung des schwedischen Wissenschaftlers Johan Rockström, für Citizen-Science-Table oder eine Public Debate. Damit verortet sich die Konferenz erneut in Humboldtscher Tradition. Dessen KOSMOS-Vorlesungen von 1827/28 waren berühmt für ihre fruchtbare Begegnung zwischen Fachpublikum und Öffentlichkeit. Die KOSMOS-Konferenz ist Teil des Veranstaltungsprogramms der HU zum Humboldt-Jahr.
Die KOSMOS-Konferenz wird vom Geographischen Institut und dem Integrativen Forschungsinstitut für Transformationen von Mensch-Umwelt-Systemen (IRI THESys) an der Humboldt-Universität zu Berlin ausgerichtet. Sie wird gefördert durch die Stiftung Mercator.
Weitere Informationen
Konferenz-Anmeldung: www.kosmos.hu-berlin.de
Programm der HU zum Humboldt-Jahr: https://hu-berlin.de/avh250
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Christoph Schneider, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Geographie, Tel.: 030 2093-9411, E-Mail: c.schneider@geo.hu-berlin.de