Theodor Mommsen zum 100. Todestag
Eine Festveranstaltung vom 6. bis 8. November 2003 in Berlin
Theodor Mommsen gilt als eine alles überragende Persönlichkeit der Wissenschaftsgeschichte und als außergewöhnlicher Repräsentant des liberalen Bürgertums des 19. Jahrhunderts.
Er verstand sich als Forscher, der vor allem einen neuartigen, auf Arbeitsteilung und internationaler Kooperation beruhenden "Großbetrieb der Wissenschaft" organisieren wollte. Durch seine "Römische Geschichte", die die Zeit bis zur Begründung von Caesars Alleinherrschaft behandelte, ist er einer breiten Öffentlichkeit ein Begriff geworden. Mommsens "Geschichtsklitterei" (wie er selbstironisch sagte) stand im Dienste einer "politischen Pädagogik". Geschichtsschreibung war für ihn zudem ein an literarischen Maßstäben zu messendes Unternehmen.
1902 erhielt Mommsen für die "Römische Geschichte" den Nobelpreis für Literatur. Trotz vielfacher Aufforderungen hatte er die Geschichte der Kaiserzeit nicht geschrieben; er war nicht sicher, das literarische Niveau halten zu können und definierte seine wissenschaftliche Aufgabe, für die er in Berlin die entsprechenden Positionen gefunden hatte, nun anders: Er sah sich als Jurist und Philologe, der die objektiven Zeugnisse der Antike ans Licht holen und die "Archive der Vergangenheit ordnen" wollte.
Vom 6. bis 8. November findet eine internationale wissenschaftliche Tagung zu Mommsens Werk statt. Sie wird mit einem öffentlichen Vortrag von Christian Meier über die "Römische Geschichte" eröffnet. Christan Meier, emeritierter Ordinarius für Alte Geschichte in München, hat mit seiner Caesar-Biographie von 1982 ein großes Publikum erreicht. Er war bis vor kurzem Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
6. November, 18.00 Uhr c.t., Senatssaal, Hauptgebäude, Unter den Linden 6
Die Vorträge an den beiden Folgetagen konzentrieren sich auf zwei Aspekte von Mommsens Tätigkeit in Berlin, die für die internationale Altertumswissenschaft bis heute von grundlegender Bedeutung sind: zum einen seine Organisation des "Großbetriebs der Wissenschaft" mit den Akademieprojekten und ihrer Einbettung in ein System internationaler Arbeitsteilung, zum anderem sein "Staatsrecht", das immer noch eine Herausforderung für jede wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der römischen Geschichte darstellt. Die Referenten Der Tagung sind renommierte Altertumswissenschaftler aus Italien, England, der Schweiz und Deutschland.
7. und 8. November, Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Jägerstr. 22-23
Veranstalter sind die Humboldt-Universität, die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, die Freie Universität Berlin und die Mommsengesellschaft; gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung.
Tagungsprogramm unter http://www.bbaw.de/termine/2003/11/09.pdf
Theodor MOMMSEN
· Geboren am 30.11.1817 in Garding
· Gestorben am 1.11.1903 in Berlin
· 1861-1903 Professor für alte Geschichte an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin
· 1874/75 Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin
· 1902 Nobelpreis für Literatur f
· ür seine Quelleneditionen und Arbeiten zur römischen Geschichte und Rechtsgeschichte
Informationen Prof. Dr. Wilfried Nippel, Institut für Geschichtswissenschaften
Telefon, Fax [030] 2093 2246; Fax 2093 2839
e-mail NippelW@geschichte.hu-berlin.de
Internet www.bbaw.de/termine/2003/11/09.pdf
www.hu-berlin.de/presse/zeitung/archiv/03_04/num_1/seite11.pdf
Weitere Informationen:
http://www.bbaw.de/termine/2003/11/09.pdf
http://www.hu-berlin.de/presse/zeitung/archiv/03_04/num_1/seite11.pdf