Rechenzentrum an der Universität Kabul eröffnet
DAAD will Engagement ausweiten
In der afghanischen Hauptstadt ist das landesweit erste Rechenzentrum an der Universität Kabul offiziell eingeweiht worden. Eingerichtet und betreut von der Technischen Universität Berlin, gefördert durch den DAAD mit Mitteln des Auswärtigen Amtes, verfügt es über rund 50 Hochleistungs-Computer. Der Aufbau eines Rechenzentrums ist ein wichtiger Beitrag zur Wiederherstellung der Infrastruktur und steht am Anfang einer langfristig erforderlichen Vernetzung der 17 Hochschulen des Landes untereinander und mit der Welt. Ende diesen Jahres wird der DAAD durch eine Expertenreise die Bedingungen für die Ausweitung seines Engagements über Kabul hinaus klären. Im Gespräch sind die Städte Mazar-e-Sharif im Nord-Osten und Herat im Westen des Landes.
Das Rechenzentrum, in dem seit seiner technischen Übergabe im Mai etwa 400 PC-Schulungen stattgefunden haben - darunter spezielle Kurse für Frauen -, wird von Mitarbeitern der Technischen Universität Berlin betreut, bis die in intensiven Trainings-Modulen erfolgende Qualifizierung der afghanischen Hochschul-Kollegen abgeschlossen sein wird. Schon jetzt ist das neue Rechenzentrum mit seiner hervorragenden Ausstattung ein Paradeobjekt der Universität, das zum offiziellen Besuchsprogramm der afghanischen Regierung für auswärtige Gäste gehört.
DAAD-Koordinatorin in Kabul
Der DAAD wirkt am Wiederaufbau der afghanischen Hochschullandschaft mit und hat deshalb bereits im Juni 2002 eine Koordinatorin nach Kabul entsandt, die Kontakte zu Behörden und Hochschulen knüpft und pflegt. Darüber hinaus hat der DAAD in Kooperation mit deutschen Hochschulen seit Sommer 2002 insgesamt rund 20 Sommer- und Winterakademien mit etwa 200 afghanischen Teilnehmern in Deutschland veranstaltet. Bei solchen Treffen können die Akteure an eine Reihe von bereits bestehenden Hochschulpartnerschaften anknüpfen: So schlossen die Universitäten Bonn, Köln und Bochum bereits in den 60er und 70er Jahren Partnerschaftsvereinbarungen mit Hochschulen in Afghanistan.
Ein Hochschulgesetz für Afghanistan
Im Mai und Juni 2003 fanden auf Einladung des DAAD und der Hochschulrektorenkonferenz zunächst in Kabul, dann in Bonn und Berlin zwei Tagungen afghanischer Hochschulpräsidenten über Grundfragen der Hochschulorganisation und -verwaltung statt. Der DAAD unterstützt neben der Weiterbildung afghanischer Dozenten gemeinsam mit der HRK auch den Entwurf einer Hochschulgesetzgebung für Afghanistan.
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