Kirchenkampf in Würzburg
Christus oder Hitler, Kreuz oder Hakenkreuz: Das waren die Entscheidungen, vor die sich die evangelischen Christen in der Nazi-Zeit gestellt sahen. Als Folge gab es Auseinandersetzungen in den Gemeinden, die unter dem Begriff "Kirchenkampf" in die Geschichte eingegangen sind. Die schon 1932 gegründete "Glaubensbewegung Deutsche Christen" trat für eine Synthese von Nationalsozialismus und Christentum ein und wollte zum Beispiel nur noch so genannte Arier als Kirchenmitglieder zulassen. Ihr gegenüber stand die "Bekennende Kirche", die auch weiterhin in Bibel und Bekenntnis die Grundlagen des evangelischen Lebens sah. Olaf Kühl-Freudenstein, Lehrbeauftragter an der Uni Würzburg, stellt den Kampf um das evangelische Bekenntnis in Würzburg nun erstmals in einem Buch dar. Anlass ist der 200. Geburtstag der Evangelischen Kirche in Würzburg. Der Autor zeichnet die zunehmenden Bedrohungen nach, denen sich die Würzburger evangelischen Christen damals ausgesetzt sahen. Er beschreibt dabei manche Abwege, aber auch zahlreiche Beispiele für ein mutiges Festhalten am Bekenntnis.
Olaf Kühl-Freudenstein: "Kirchenkampf in Würzburg. Aus der Geschichte der evangelischen Gemeinden Würzburgs in der NS-Zeit", Verlag J.H. Röll GmbH, Dettelbach 2003, 108 Seiten, 9,80 Euro, ISBN 3-829754-218-8