Hochschulautonomie im Baubereich: Lernen von den Niederlanden
Mit einem vergleichenden Blick auf niederländische Hochschulen erläutert Autor Marcelo Ruiz vom HIS-Institut für Hochschulentwicklung e. V. (HIS-HE) in einem Aufsatz Aspekte der Hochschulautonomie im Baubereich, der in den aktuellen Beiträgen zur Hochschulforschung des Bayrischen Staatsinstituts für Hochschulforschung und Hochschulplanung 1/2019 erschienen ist.
Bau- und Bewirtschaftungsaufgaben zerfallen im deutschen Hochschulbereich nach wie vor auf zahlreiche Akteure. Dies führt oft zu zersplitterten Kompetenzen und fehlenden Anreizen für einen effizienten Umgang mit den Immobilien. Die vor diesem Hintergrund von deutschen Hochschulakteuren geführte Debatte um die Übertragung der Bauherreneigenschaften auf die Hochschulen griff HIS-HE auf und arbeitete in mehreren Publikationen ihre Voraussetzungen und Herausforderungen heraus. Ins Stocken geriet jedoch die Debatte um die Komplettierung der Hochschulautonomie im Baubereich durch die Übertragung des Immobilieneigentums und durch die Integration der Bau- und Bewirtschaftungskosten in die Globalbudgets der Hochschulen.
Am Beispiel der Niederlande schildert der in den aktuellen Beiträgen zur Hochschulforschung des Bayrischen Staatsinstituts für Hochschulforschung und Hochschulplanung 1/2019 erschienene Beitrag „Hochschulautonomie im Baubereich: Lernen von den Niederlanden“ von HIS-HE-Autor Marcelo Ruiz, wie die bauliche Hochschulentwicklung Mitte der 1990er Jahre in die Selbstverantwortung der Hochschulen gelegt wurde, welcher Reformkontext der landesseitigen Hochschulsteuerung Voraussetzung dieses Hinzugewinns an Autonomie war und wie der konkrete Schritt der Eigentumsübertragung erfolgte. Den Abschluss bilden erste Einschätzungen zu den Wirkungen der baulichen Hochschulautonomie in den Niederlanden. Diese sind umso interessanter, weil auch in den Niederlanden angesichts der zersplitterten Kompetenzen und Finanzierungsverantwortungen ein Sanierungsstau aufgelaufen war, den abzubauen es den autonomen Hochschulen gelang.
Im aktuellen Heft der Beiträge zur Hochschulforschung und Hochschulplanung werden ausgewählte Vorträge der 13. Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung 2018 dokumentiert, die sich dem Thema „Hochschulräume: physische und konzeptionelle Verortung der Hochschulen in der Wissensgesellschaft“ widmete. Unter anderem erschien ein Artikel des ehemaligen HIS-HE-Geschäftsführers Dr. Friedrich Startmann in Kooperation mit Dr. Bernd Kleimann, dem kommissarischen Leiter der Abteilung „Governance in Hochschule und Wissenschaft“ des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) in Hannover, zum „Raum als Sinndimension“. Ihr Beitrag entwirft auf der Grundlage systemtheoretischer Überlegungen ein konzeptionelles Werkzeug für die Analyse des Verhältnisses des Raumes zu den Strukturen und Prozessen von Hochschulen (Download hier: http://www.bzh.bayern.de/uploads/media/1_2019_Kleimann_Stratmann.pdf).
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Marcelo Ruiz
(E-Mail: ruiz@his-he.de)
Weitere Informationen:
http://www.bzh.bayern.de/uploads/media/1_2019_Ruiz.pdf - Hochschulautonomie im Baubereich: Lernen von den Niederlanden