Neuer Info-Pfad schildert die Geschichte des DDR-Grenzgebiets bei Potsdam
Der Bereich zwischen der Glienicker Brücke und dem Cecilienhof im Neuen Garten zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen in Potsdam. Nur wenige Spuren erinnern heute noch daran, dass hier einst die Grenze zwischen der DDR und West-Berlin verlief. Künftig wird ein Geschichtspfad mit acht Stelen über das ehemalige DDR-Sperrgebiet informieren. Am 10. April 2019 wird er um 15 Uhr vor der Villa Schöningen eröffnet.
Jährlich erkunden Tausende Menschen zu Fuß oder auf dem Rad die UNESCO-Parklandschaft am Rande Potsdams. Dass hier früher DDR-Grenzposten patrouillierten, lässt sich kaum noch erahnen. Das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) und der Verein Erinnerungsorte Potsdamer Grenze e.V. haben deshalb gemeinsam eine Ausstellung entwickelt, die an die Geschichte des ehemaligen Grenzraumes erinnert. Der Info-Pfad mit dem Titel „Achtung Grenze – Das Sperrgebiet der DDR in Potsdam 1961-1989“ erläutert den Alltag im Grenzgebiet, schildert waghalsige Fluchten und beschreibt die Besonderheiten des Wasser-Grenzübergangs Nedlitz, dessen Postenturm eines der wenigen Relikte der DDR-Grenze in diesem Bereich ist. Bisher zum Teil unveröffentlichte Fotografien und Pläne zeigen, wie die heutige Idylle einst von einem „Todesstreifen“ durchzogen war. Die permanente Open-Air-Ausstellung kann ganzjährig besichtigt werden. Eine Tour entlang des Weges dauert circa eine Stunde.
Der Geschichtspfad wird am 10. April 2019 um 15 Uhr feierlich in Anwesenheit der Staatssekretärin Frau Dr. Ulrike Gutheil eröffnet. Prof. Dr. Frank Bösch, Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung, wird in die Ausstellung einführen. Anschließend können interessierte Gäste an einem geführten Spaziergang teilnehmen, bei dem Florentine Schmidtmann vom ZZF Potsdam die Stelen und den Wandel des Potsdamer Grenzgebiets erläutert.
Ergänzende Informationen und eine interaktive Karte des Areals bietet die Website www.grenze-potsdam.de. Neben weiteren Fotos und Texten in deutscher sowie englischer Sprache, finden sich hier auch Audio- und Videomaterialien über das ehemalige Grenzgebiet. Wer vor Ort auf Entdeckungstour gehen möchte, kann die kostenlose App „Die Berliner Mauer“ nutzen: Sie bietet eine Route mit 12 Stationen zwischen der Glienicker Brücke und der Bertinistraße und bettet die Geschichte dieses Grenzabschnitts in den historischen Kontext der deutschen Teilung ein.
Der Info-Pfad entstand in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Potsdam und wurde vom brandenburgischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert.
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Projektleitung: Prof. Dr. Frank Bösch und Dr. Hans-Hermann Hertle (ZZF Potsdam) sowie Prof. Dipl.-Ing. Jan Fiebelkorn-Drasen (Erinnerungsorte Potsdamer Grenze e.V.)
Idee: Erinnerungsorte Potsdamer Grenze e.V.
Konzept, Recherche und Redaktion: Florentine Schmidtmann (ZZF Potsdam)
Koordination Landeshauptstadt Potsdam: Tobias Büloff, Fachbereich Kultur
Zur Website des Projekts: https://www.grenze-potsdam.de/
Weitere Informationen zum Projekt:
https://zzf-potsdam.de/de/forschung/projekte/der-todesstreifen-im-weltkulturerbe
Zur App „Die Berliner Mauer“: http://www.chronik-der-mauer.de/171305/app-die-berliner-mauer
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Frank Bösch
Tel: 0331/28991-57
Email: sekretariat@zzf-potsdam.de
Dr. Hans-Hermann Hertle
Tel.: 0331/28991-29
E-Mail: hertle@zzf-potsdam.de
Florentine Schmidtmann
Tel.: 0331/28991-48
E-Mail: schmidtmann@zzf-potsdam.de
Weitere Informationen:
https://www.grenze-potsdam.de/