Wenn Ängste vor lebensbedrohlichen Erkrankungen den Alltag bestimmen
Wissenschaftliche Studie zu Krankheitsängsten – Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Krankheitsängsten im Alter von 18 bis 35 Jahren gesucht
Ängste vor Krankheit und Tod gehören zu den grundlegenden und natürlichen Ängsten des Menschen. Fast jeder Zehnte berichtet in Deutschland von Ängsten, an einer ernsthaften Erkrankung zu leiden. Häufig werden diese Menschen im Volksmund als „Hypochonder“ bezeichnet. Während Krankheitsängste bei den meisten Menschen nach kurzer Zeit von selbst verschwinden, leiden ca. 2 bis 3 Prozent der Betroffenen unter chronisch anhaltenden Sorgen und Ängsten, ernsthaft krank zu sein, obwohl keine medizinischen Anhaltspunkte für diese Befürchtung vorliegen.
Kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansätze zur Behandlung von Krankheitsängsten beinhalten unter anderem eine bewusste Konfrontation mit diesen Ängsten, was als „Exposition“ bezeichnet wird. Bei der Exposition handelt es sich um eine der wirksamsten psychotherapeutischen Techniken, deren Erfolg bei der Bewältigung von Krankheitsängsten auch in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen wurde. In Bezug auf Krankheitsängste bedeutet „Exposition“ beispielsweise, bewusst Situationen aufzusuchen, in denen man mit krankheitsbezogenen Inhalten konfrontiert wird, bestimmte körperliche Symptome zu provozieren oder sich auch vorzustellen, an einer ernsthaften Krankheit zu leiden.
Das Psychologische Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) betreibt seit vielen Jahren Forschung zu Krankheitsängsten und bietet auch über die Poliklinische Institutsambulanz für Psychotherapie eine spezifische Behandlung mit kognitiv-verhaltenstherapeutischem Schwerpunkt an.
Personen im Alter von 18 bis 35 Jahren mit Krankheitsängsten für wissenschaftliche Studie gesucht
Für ein aktuelles Forschungsprojekt, das neue Forschungserkenntnisse zur Exposition sammeln möchte, werden Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer im Alter zwischen 18 und 35 Jahren mit Krankheitsängsten in unterschiedlicher Ausprägung gesucht. Außer Personen, die unter ihren Krankheitsängsten deutlich leiden, sollen auch Personen angesprochen werden, die in ihrem Alltag gut mit ihren Krankheitsängsten umgehen können. In einer computergestützten Untersuchung in den Räumen des Psychologischen Instituts, Wallstraße 3, in unmittelbarer Nähe des Mainzer Hauptbahnhofs werden die Teilnehmenden unter fachkundiger Anleitung instruiert, sich bewusst mit ihren Krankheitsängsten auseinanderzusetzen.
Die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer erhalten eine Aufwandsentschädigung und können sich außerdem über Krankheitsängste und deren Bewältigung informieren. Außer den Informationen vor Ort erhalten sie ein E-Book zu Krankheitsängsten und deren erfolgreicher Bewältigung. In diesem E-Book werden weitere Informationen zusammengestellt, erste Tipps zur Behandlung von Krankheitsängsten gegeben sowie mögliche Anlaufstellen und Empfehlungen für Ratgeber zur Selbsthilfe genannt.
Interessierte Personen können über die Studien-E-Mail-Adresse (EXPO@uni-mainz.de) Kontakt zum Studienteam aufnehmen und erhalten dann Informationen zum weiteren Vorgehen.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Michael Witthöft / M. Sc. Karoline Sophie Sauer
Abteilung Klinische Psychologie, Psychotherapie und Experimentelle Psychopathologie
Psychologisches Institut
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel. 06131 39-39128
E-Mail: EXPO@uni-mainz.de
https://klipsy.uni-mainz.de/forschung/untersuchung-von-mechanismen-und-verbesserung-expositionsbasierter-verfahren-bei-der-krankheitsangst/