DFG-Projekt erschließt Orientalisches Münzkabinett
Alte Münzen erhellen die Geschichte der islamischen Welt
Jena. Ein zunächst auf zwei Jahre befristetes Projekt hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) für die Universität Jena bewilligt, um das Orientalische Münzkabinett wissenschaftlich zu erschließen. Die Sammlung mit ihren insgesamt über 10.000 Einzelstücke wurde 1840 von Johann Gustav Stickel als Großherzoglich Orientalisches Münzkabinett begründet und gilt bis heute als eine der weltweit bedeutendsten ihrer Art. Im Rahmen des DFG-Projekts wollen Prof. Dr. Norbert Nebes und sein Mitarbeiter Dr. Stefan Heidemann vom Institut für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients in einem ersten Teilschritt die rund 1.000 islamische Münzen aus dem Kaukasus und aus Osteuropa systematisieren. "Dazu wird jedes einzelne Stück fotografiert, gewogen, beschrieben, bestimmt und historisch nach Herkunftsregion eingeordnet", erläutert Nebes die bevorstehende Aufgabe, für die er sich eigens der Mithilfe des Tübinger Numismatikers Tobias Mayer versichert hat. Die literarischen Zeugnisse aus der Frühgeschichte Rußlands und des mittelalterlichen Kaukasus seien recht spärlich; die islamischen Münzen böten daher oft die einzigen Überlieferungen über politische und wirtschaftliche Verhältnisse in einigen Epochen und Regionen im vorderen Orient, erklärt Norbert Nebes die Motivation für die akribische Kleinarbeit. Das Jenaer Münzkabinett gilt daher als wichtiges wissenschaftliches Arbeitsinstrument zur Erforschung der Geschichte des Vorderen Orients. Sofern das erste Teilprojekt erfolgreich abgeschlossen wird, stehen weitere Anschlußprojekte in Aussicht.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Norbert Nebes, Dr. Stefan Heidemann
Tel. 03641/944850
e-mail:x7hest@dagobert.rz.uni-jena.de
Friedrich-Schiller-Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Wolfgang Hirsch
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641/931031
Fax: 03641/931032
e-mail: h7wohi@sokrates.verwaltung.uni-jena.de
Weitere Informationen: