Pharmazeuten aus aller Welt treffen sich in Saarbrücken
Fachrichtung Biopharmazie lädt ein zur 5. Internationalen Konferenz über Zellkultur-Testsysteme und neue Darreichungsformen für den optimalen Transport von Medikamenten über die biologischen Barrieren des Körpers
Was Professor Claus-Michael Lehr und Dr. Ulrich Schäfer an der Universität des Saarlandes vor acht Jahren als so genannten "Zellkurs" für den wissenschaftlichen Nachwuchs initiiert haben und seither im Zweijahres-Rhythmus von Mal zu Mal mehr Experten der Arzneimittelforschung aus aller Welt nach Saarbrücken zieht, ist inzwischen eine ausgewachsene internationale Pharmazeuten-Konferenz mit zuletzt über 200 Gästen aus Europa, USA, Japan und Afrika geworden. Nun lädt die Fachrichtung Biopharmazie zur 5. Internationalen Konferenz "Zellkulturen und in-vitro-Modelle für die Absorption und Applikation von Medikamenten" auf den Saarbrücker Campus ein: vom 25. Februar bis 5. März 2004.
Dass Medikamente durch die Haut oder über die Schleimhäute des Magen-Darmtrakts, der Atemwege, der Lunge oder andere natürlichen Barrieren des Körpers gegen jede Art von Eindringlingen, zu dem Ort gelangen, an dem sie wirken sollen, stellt für Pharmazeuten eine ebenso große Herausforderung dar, wie die, gegen eine Krankheit den optimalen Wirkstoff zu finden. Denn was nützt die beste Medizin, wenn sie nicht dorthin gelangt, wo sie Gutes bewirken soll. Es geht also um das Überwinden der natürlichen Barrieren des Arzneimitteltransports im Organismus (Drug Delivery). Auf der einen Seite hierfür sind Zellkulturen wichtig, mit denen man als Experimentiermodelle die Züchtung von Geweben anstrebt, die den natürlichen biologischen Barrieren nahekommen, aber wesentlich kostengünstiger sind und vor allem die Anzahl an Tierversuchen und klinischen Prüfungen reduzieren helfen. Auf der anderen Seite benötigt man neuartige "Verpackungen" für die Arzneistoffe, die den Barriere-Transport erleichtern. Hierbei kommt vor allem auch die Nanobiotechnologie in Form von Partikeln, Liposomen und besonderen Analyseverfahren zum Einsatz. Was hier jeweils Stand der Entwicklung ist, wird nun also zum fünften Mal an der Universität des Saarlandes zusammengetragen.
An die 50 Referenten, darunter in Fachkreisen weltweit bekannte Namen wie Gordon Amidon (USA, Univ. of Michigan), Per Artursson ( Univ. Upssala), Jean-Paul Behr (Univ. Strasbourg), Robert Langer (USA, MIT), Vinod Shah (USA, FDA) haben ihre Teilnahme zugesagt. Dabei sind auch diesmal der erste Teil der Veranstaltung (26.-27.2.2004) insbe-sondere der Haut, der zweite Teil (1.-3.3.2004) den anderen biologischen Barrieren gewidmet. Insgesamt 2,5 Tage sind für praktische Demonstrationen im Labor vorgesehen, in denen die Teilnehmer Gelegenheit haben, moderne biopharmazeutische Verfahren wie z.B. Transportversuche an Zellkutur-Modellen, Konfokal- und Kraftmikroskopie kennenzulernen. Spezielle Thema-Tage zur Bioinformatik (in Zusammenarbeit mit dem Saarbrücker Zentrum für Bioinformatik ) und zur Nanobiotechnologie runden das Programm ab. Als visionärer Höhepunkt der internationalen und interdisziplinären Konferenz wird der Vortrag von Dr. Minoo Dastoor, USA, NASA zur Vorstellung eines Programms zur Erforschung der medizinisch-pharmazeutischen Aspekte zukünftiger Langzeit-Raumfahrten (beispielsweise zum Mars) erwartet.
Nähere Informationen zum Programm sowie ein Anmeldeformular finden sich auf der Konferenz-homepage: www.uni-saarland.de/cellcourse2004. Für Studenten und Universitäts-angehörige gelten ermäßigte Gebühren. Weitere Rabatte für Frühbucher gibt es bis zum 15. Dezember 2003.
Fragen beantworten Ihnen gerne Prof. Dr. Claus-Michel Lehr (Tel. 0681 / 302-3039) und Dr. Ulrich Schäfer (Tel. 0681 / 302-2016).
Weitere Informationen:
http://uni-saarland.de/cellcourse2004