Schon wieder Fußball-Todesfall
Professor Dietrich Grönemeyer fordert sofort Herzvorsorge von Profisportlern und Defibrillator in jedem Stadion
Der 24jährige ungarische Nationalspieler Miklos Feher von Benefica Lissabon erlag während eines Fußballspiels am vergangenen Wochenende einem Herzinfarkt. Alle konventionellen Wiederbelebungsmaßnahmen waren erfolglos. Professor Dietrich Grönemeyer fordert daher die sofortige Ausstattung aller Stadien mit Defibrillatoren. "Wir müssen jetzt endlich lernen und sofort bundesweit im Interesse der Spieler reagieren."
Professor Dietrich Grönemeyer, Ordinarius für Radiologie und MikroTherapie an der Privatuniversität Witten/Herdecke, wiederholt damit seine Mitte letzten Jahres aufgestellter Forderung nach regelmäßigen Herz-Kreislauf-Vorsorgeuntersuchungen von Professionellen und Amateuren im Leistungssport: "Die wachsende Anzahl von Todesfällen im Profisport ist alarmierend! Wir haben heute modernste Diagnoseverfahren in der Radiologie und leistungsphysiologischen Untersuchungsmethoden, die unbedingt routinemäßig eingesetzt werden müssen!"
Professor Grönemeyer hatte schon 1991 den ersten ultraschnellen Computertomographen zur katheterlosen Herzgefäßuntersuchung in Europa eingeführt. Im letzten Jahrzehnt ist das Spektrum der modernen Herz-Kreislaufuntersuchungen durch die hochauflösende Kernspintomographie zur Durchblutungs- und Vitalitätsmessung des Herzmuskels erweitert worden. Das Grönemeyer-Institut in Bochum verfügt heute über zwei ultraschnelle Computertomographen und hat gerade einen zweiten hochmodernen Kernspintomographen von Siemens zur Herz-Kreislauf-diagnostik in Betrieb genommen.
In Deutschland sterben stündlich 10 Menschen überraschend am plötzlichen Herztod, weil ihre Vorerkrankung mit den herkömmlichen Methoden nicht diagnostiziert wurde oder nicht diagnostizierbar war. Jeder 3. Patient mit Herzinfarkt stirbt. Denn im EKG oder Blutbild ist es nicht erkennbar, ob Gefäße verkalkt oder eingeengt sind.
Es gibt aber mit der modernen HighTech-Diagnostik beispielsweise durch den ultraschnellen Computer- und Kernspintomographen mittlerweile High-Tech-Präventionsmethoden, die gerade die Risikofaktoren - Verkalkung der Gefäße, Vitalitätsstörungen der Herzwand, Infarktzonen des Herzens oder Gehirns - sichtbar machen, und zwar berührungs- und schmerzfrei, schnell und ambulant. "Gerade nach dem Tod des jungen Fußballers in Portugal zeigt sich wieder einmal ganz deutlich, wie wichtig der Einsatz moderner Herz-Diagnostik ist", so Professor Dietrich Grönemeyer: "Denn bestimmte Schäden können nur mit modernen HighTech-Methoden erkannt werden - sowohl beim Leistungssportler als auch beim 'normalen Patienten'. Zum Vorsorge-Check-up und zur sportmedizinischen Diagnostik gehört nicht nur die Diagnostik des Bewegungsapparates, sondern insbesondere auch die Herz-Kreislauf-Diagnostik."
"Je früher die Diagnostik mit diesen Geräten ansetzt, um so geringer sind später die Kosten. Denn kleinste Verkalkungen in den Gefässen beispielsweise können schon Jahrzehnte vor einem Herzanfall, Infarkt oder Schlaganfall diagnostiziert, Einengungen oder Durchblutungsstörungen früh erkannt werden. Der Krankheit kann dann entsprechend vorgebeugt werden, und Maßnahmen zur Prävention ergriffen werden, wie Ernährungsumstellung, gezieltes Training, Bluthochdrucksenkung oder andere entsprechende Medikamentengabe", betont Dietrich Grönemeyer. "Deshalb ist es höchste Zeit, dass wir endlich diese HighTech-Diagnostik in die allgemeine Vorsorge bzw. Prävention einführen, zur Verbesserung der Gesundheitsvorsorge für jeden einzelnen und auch für die Gesellschaft insgesamt, ganz besonders aber für Risikopatienten und für besonders belastete Personengruppen wie Sportler, Piloten oder Manager."
Insofern sei das Argument von zu teurer HighTech-Diagnostik prinzipiell nicht richtig: Vielmehr könnte man Krankenaufenthalte verringern, Katheter ersetzen und Komplikationen vermeiden. Dies gelte auch für die Raucherbein- oder die Schlaganfall-Prophylaxe. Es gibt jährlich etwa eine Million Schlaganfälle in Deutschland. "Die HighTech-Diagnostik ist Voraussetzung für LowTech-Programme, also Programme zur Gesundheitsförderung", so der Bochumer Arzt und Wissenschaftler. Diese Problematik erläutert der Bochum Wissenschaftler in seinem neuen Buch "Mensch bleiben! High-Tech und Herz - eine liebevolle Medizin ist keine Utopie", das mittlerweile auf der Spiegel-Bestsellerliste weit vorgerückt ist.
Seit Juli 2003 ist das Grönemeyer-Institut in Bochum mit der medizinischen Betreuung der Profifußballer von Borussia Dortmund beauftragt.
Kontakt: Grönemeyer-Institut für MikroTherapie, Universitätsstr. 142, 44799 Bochum, Tel. 0234 9780 -0
Weitere Informationen:
http://www.microtherapy.de