WR bescheinigt schleswig-holsteinischer Berufsakademie gute Ausbildungsleistung
Der Wissenschaftsrat hat eine positive Stellungnahme zur Evaluation der Berufsakademie in Trägerschaft der Wirtschaftsakademie (WAK) Schleswig-Holstein verabschiedet.
Die Einrichtung bietet zurzeit an den Studienorten Flensburg, Kiel und Lübeck die Studiengänge Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten allgemeine BWL, Handel, Immobilienwirtschaft und Tourismus, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen an.
Nach Auffassung des Wissenschaftsrates überzeugt die Ausbildungsleistung der Berufsakademie in Trägerschaft der WAK Schleswig-Holstein im Bereich Betriebswirtschaft mit seinen verschiedenen Schwerpunkten. Dies gilt auch mit Einschränkungen für den Studiengang Wirtschaftsinformatik, dessen bislang noch zu schmale Ausrichtung durch eine Neueinstellung verbreitert zu werden verspricht.
Der Wissenschaftsrat würdigt die gelungene Verzahnung von Theorie und Praxis ebenso wie die wissenschaftsbezogene, theoretisch fundierte Ausbildung an der Berufsakademie. Für die Berufsakademie spricht auch die Zufriedenheit der kooperierenden Betriebe mit der Ausbildung und den Absolventen.
Dem Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen hingegen kann eine überzeugende Ausbildungsleistung nicht attestiert werden. Er weist konzeptionelle Mängel sowie große Defizite in der personellen wie sachlichen Ausstattung auf. Der Wissenschaftsrat empfiehlt daher, den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen einzustellen.
Generell spricht sich der Wissenschaftsrat für größere Einrichtungen aus, da diese in der Regel über die Voraussetzungen für höhere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit verfügen und aufgrund größerer Personalressourcen ihre Studienangebote stärker differenzieren können. Zudem gewährleistet eine hinreichend breite Ausbildung die Akzeptanz der Absolventen auf dem Arbeitsmarkt auch unabhängig von hoch spezialisierten Tätigkeitsbereichen.
Der Wissenschaftsrat hält die mit nicht ganz 500 Studierenden relativ geringe Größe der Berufsakademie für gerade noch hinnehmbar, zumal diese sich ausschließlich aus privaten Mitteln finanziert, nachdem sich das Land aus der Finanzierung zurückgezogen hat. Zudem ist sie in einem Gebiet mit geringerer Wirtschaftskraft angesiedelt und von der Kooperation mit Betrieben abhängig, welche die Ausbildung im Betrieb und die Zahlung der Studiengebühren für die Studierenden übernehmen.
Hinweis: Die "Stellungnahme "Evaluation der Berufsakademie in Trägerschaft der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein " (Drs. 5912/04) wird im Netz als Volltext (www.wissenschaftsrat.de) veröffentlicht, sie kann aber auch bei der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates per Email (post@wissenschaftsrat) angefordert werden.
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