Benchmarking-Konzepte in der Wasserwirtschaft
Symposium am 28. April 2004 im Ökohaus in Frankfurt mit Akteuren aus der Wasserwirtschaft, Forschung, Unternehmensberatung, Fachverbänden, Kommunalvertretern und weiteren Interessierten zur aktuellen Diskussion um Privatisierung und Liberalisierung in der deutschen Wasserwirtschaft. Die Tagung wird vom Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) gemeinsam mit der ARSU im Rahmen des vom Bundesforschungsministerium geförderten Forschungsverbundes netWorks veranstaltet
Privatisierung und Liberalisierung sind die Schlagworte, die auch weiterhin die Diskussion um die Zukunft der deutschen Wasserwirtschaft bestimmen. Die anfängliche Erwartung, die Wasserwirtschaft ließe sich anderen Netzindustrien vergleichbar, grundlegend umstrukturieren, ist zwischenzeitlich einer eher skeptischen Haltung gewichen: Die Wasserwirtschaft weist Besonderheiten auf, die der Umsetzung von Wettbewerbsmodellen eindeutige Grenzen setzt.
Hier gewinnt insbesondere das Benchmarking als Modell des vergleichenden Wettbewerbs an Bedeutung. Über eine Orientierung der einzelnen Unternehmen am jeweils Besten ("best of class") soll eine Effizienzsteigerung in den einzelnen Unternehmen als auch in der Branche insgesamt erreicht werden. In einer Verbändeerklärung haben sich jüngst die wichtigsten Branchenorganisationen für ein freiwilliges Benchmarking ausgesprochen.
Das Symposium greift die aktuelle Diskussion auf und wird zusammen mit Akteuren der wasserwirtschaftlichen Praxis, Forschung, Unternehmensberatung, den Fachverbänden, Kommunalvertretern und weiteren Interessierten die Reichweite und grundsätzliche Tragfähigkeit des Benchmarkings ausloten.
Zunächst wird eine Übersicht über die Varianten von Benchmarking in den Versorgungsindustrien gegeben. Zugleich geht es um die grundsätzliche Frage nach dem Potenzial vergleichenden Wettbewerbs als Ersatz für tatsächliche Wettbewerbsprozesse. Dies wird in Erfahrungsberichten aus dem In- und Ausland vertieft. Neben dem Benchmarking-System aus den Niederlanden werden erstmals auch neue Erfahrungen aus Schweden und Frankreich dargestellt.
Anschließend wird überlegt, wie Benchmarking-Konzepte auch für die kommunalpolitische Steuerung der Unternehmen eingesetzt werden können. Des weiteren wird thematisiert, wie das bisher eher betriebswirtschaftlich orientierten Benchmarking um ökologische, soziale und Verbraucherschutzinteressen erweitert werden kann und ob bzw. wie Effizienzsteigerungen und Nachhaltigkeit enger zu verzahnen sind.
Das mit PraxisvertreterInnen aus Unternehmen und Verbänden sowie mit Wissenschaftlern besetzte Abschlusspodium bewertet die Potenziale und Grenzen des Benchmarking zwischen Modernisierungsstrategie und sozial-ökologischem Regulierungsinstrument.
Die Veranstaltung findet am 28.4.2004 im Ökohaus, Kasseler Str. 1a, 60486 Frankfurt a.M. statt. Nähre Informationen entnehmen Sie bitte den Webseiten unter: http://www.isoe.de/veranst/wassymp.htm. Sie wird vom Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) gemeinsam mit der ARSU im Rahmen des vom Bundesforschungsministerium geförderten Forschungsverbundes netWorks veranstaltet.
Weitere Informationen:
http://www.isoe.de/veranst/wassymp.htm