Pressekonferenz:Psychoedukation
Psychoedukation verbessert die Behandlungsergebnisse bei psychisch Kranken
1. Deutscher Psychoedukationskongress
Aus Anlaß des 1. Deutschen Psychoedukationskongresses, den die "Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie", Charité Campus Mitte, ausrichtet, laden wir die Vertreter der Medien herzlich zur Pressekonferenz ein.
Zeit: 20. Februar 2004, um 12.Uhr
Ort: "Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie"
Charité Campus Mitte, Schumannstraße 20-21 in 10117 Berlin
Interne Campussadresse: Nervenklinik, Bonhoeffer Weg 3
2.Stock, Seminarraum 3
Ihre Ansprechpartner werden sein:
Prof. Dr. Andreas Heinz, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psycho-therapie, Charité Campus Mitte
PD Dr. Georg Juckel, Leiter des Früherkennungs- und Therapiezentrums (FETZ) der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, stv. ltd. Oberarzt,
Dr. Josef Bäuml, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Tech-nischen Universität München, ltd. Oberarzt
Prof. Dr. Mathias Berger, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psycho-therapie, Universität Freiburg
Dr. Frank Bergmann, Vorsitzender des Bundesvereinigung Deutscher Nervenärzte, Aachen
Dr. Andreas Woitossek, Fa. Janssen-Cilag, Neuss
Unter Psychoedukation wird die gezielte Information und Aufklärung von Patienten mit schweren psychischen Erkrankungen wie Schizophrenien, Depression, Sucht und Persönlichkeitsstörungen verstanden. Zum ersten Psychoedukationskongress kommen am 20./21. Februar 2004 mehr als 350 Psychiater aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in die Charite und diskutieren Vorgehensweisen und Fortschritte im Bereich der Psychoedukation bei chronischen psychischen Erkrankungen. Standards und neue Konzepte sollen auf der Tagung erarbeitet werden. Zudem ist zu erwarten, daß von diesem Kongress ein deutliches gesundheitspolitisches Signal dazu ausgeht, Psychoedukation bei psychiatrischen Erkrankungen tatsächlich einzusetzen und die Kostenträger dazu zu bewegen, hierfür aufzukommen.
Die Notwendigkeit der Psychoedukation läßt sich am Beispiel der Schizophrenie zeigen: diese Erkrankung gehört zu den schwersten und oft chronisch verlaufenden psychischen Erkrankungen. Häufig setzen die Patienten die ihnen verordneten Medikamente ab und gefährden damit die Therapie. Dagegen ist der Behandlungserfolg dramatisch besser, wenn die Betroffenen den Krankheitsprozess und gleichzeitig Wirkweise und Notwendigkeit der medikamentösen Behandlung verstehen. Nach neuen Erkenntnissen können Patienten, die die medikamentöse Therapie akzeptieren gegenüber denjenigen, die die Einnahme von Medikamenten ablehnen oder nicht regelmäßig verfolgen, doppelt so häufig ein relativ gesundes Leben führen und benötigen weniger oft eine stationäre Behandlung.
Psychoedukation - im ambulanten wie im stationärem Bereich - ist bei psychischen Erkrankungen von entscheidender Bedeutung. Patienten und deren Angehörigen fällt es oft schwer, eine psychische Erkrankung zu akzeptieren und sich damit auseinander zu setzen. Krankheitseinsicht und spezielle Kenntnisse des Leidens sind jedoch entscheidend für den weiteren Verlauf und beeinflussen die Prognose erheblich.
Gelingt es, auch die Angehörigen in die Therapie einzubeziehen, so lassen sich Unsicherheit und Ohnmachtsgefühle auf beiden Seiten verringern. Kompliziertes Fachwissen kann in Psychoedukationsgruppen, an denen neben Betroffenen auch die Angehörigen teilnehmen, in einer für Laien verständlichen Form vermittelt werden. (10. 2. 2004) Dr.S.Sch.