Molekularer Auslöser der Blütenbildung identifiziert
Kölner Max-Planck-Wissenschaftler haben entschlüsselt, wie Pflanzen je nach jahreszeitlich bedingter Tageslänge die Blütenbildung induzieren
Wenn die ersten Blüten im Frühling auftauchen, ist das eines der sichersten Zeichen, dass der Winter vorbei ist. Doch auf welche Weise sind Pflanzen in der Lage, die wechselnden Jahreszeiten zu registrieren und wie verwenden sie diese Information, um zur rechten Zeit ihre Blüten auszubilden? Dass Pflanzen also offenbar eine innere Uhr besitzen, die ihnen erlaubt, die Tageslänge zu messen, wurde lange Zeit mit Skepsis aufgenommen. Erst durch die Isolation der daran beteiligten Gene und Proteine werden schrittweise jene Mechanismen klarer, mit deren Hilfe Pflanzen die Zeit messen und ihren Lebenszyklus steuern. In der neuesten Ausgabe des internationalen Wissenschaftsmagazins "Science" (Science, 13. Februar 2004) beschreibt jetzt eine Gruppe vom Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung, über welches molekulare Regelwerk ein bestimmtes Protein mit dem Namen CONSTANS die Blütenbildung auslöst. Dieses Protein reichert sich nämlich erst dann im Zellkern von Pflanzenzellen an, wenn die Pflanzen den langen Lichtperioden von Frühlingstagen ausgesetzt sind. Hingegen wird das Protein rasch abgebaut, wenn die Tage wie im Winter zu kurz sind. Das Wissen, auf welche Weise Blüten im Frühling gebildet werden, könnte auch helfen, den Ertrag wichtiger Nutzpflanzen zu steigern.
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http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2004/pressemitteilung20040210/