Innovationsgeschwindigkeit durch Wissenstransfer erhöhen
Technik- und Ausbildungsinvestitionen parallelisieren
Fraunhofer eQualification auf der Learntec-Messe
"Wir müssen die Innovationsgeschwindigkeit der deutschen Wirtschaft durch die Parallelisierung von Technik- und Ausbildungsinvestititionen deutlich erhöhen, und wir sind auf gutem Wege dahin." Mit diesen Worten skizziert Dr. August Tepper, Leiter der Abteilung E-Learning, Aus- und Weiterbildung das Ergebnis der diesjährigen Learntec-Beteiligung der Fraunhofer-Gesellschaft (10.-13. Februar). Die Learntec-Messe ging am Freitag nach viertägiger Dauer in Karlsruhe zu Ende; seitens der Fraunhofer-Gesellschaft hatten sich zwölf Institute an einem Gemeinschaftsstand beteiligt, der in die vier Themenbereiche "arbeitsprozessintegriertes E-Learning", "kollaborative Lerntechnologien", "Instrumente zur Qualitätssicherung" und "Innovative Lernkonzepte" gegliedert war.
Besondere Beachtung fanden dabei Kurse, die mit Methoden der virtuellen Realität realistisch wirkende Trockenübungen für die Wartung komplexer, teurer Geräte und Anlagen ermöglichen. "Keine Airline kann es sich zukünftig noch leisten, ihre Mechaniker von Anfang an mit echten Flugzeugen üben zu lassen", unterstreicht Tepper. So, wie Piloten seit Jahrzehnten in Simulatoren geschult werden, können auch Mechaniker die Turbinenwartung mit Datenhandschuh und Kopfdisplay üben, bis jeder Handgriff sitzt, noch ehe der erste neue Passagiervogel in der Heimatbasis einschwebt. Und das gilt nicht allein für Fluggesellschaften. Gleichartige Ansätze würden auch zunehmend in allen Bereichen der industriellen Produktion und bei Dienstleistern verfolgt - niemand könne es sich auf Dauer leisten, erst in die Technik zu investieren und danach die Ausbildung der Mitarbeiter zu beginnen.
Andere Fraunhofer-Institute, die sich mit Prozessautomatisierung und der Analyse von Arbeitsabläufen befassen, bringen ihr Fachwissen in E-Learning-Kurse ein, die dem Industriekunden helfen, seine Mannschaft soweit zu schulen, dass die Schwachstellen im betrieblichen Arbeitsalltag minimiert werden. "In einem wachsenden Teil der jährlich über zehntausend Entwicklungsprojekte bei Fraunhofer wird durch die Parallelisierung von technischer und organisatorischer Innovation mit der Weiterbildung der Innovationszyklus deutlich verkürzt", versichert Tepper. Für die Kunden der Fraunhofer-Gesellschaft sei es ein wichtiger Vorteil, dass sie das für die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter notwendige Wissen direkt von den Fachleuten
erhalten können.
Hier spiele auch eine wichtige Rolle, dass Lernen und Wissen stärker miteinander verknüpft werden könnten. "Arbeitsprozessintegriertes E-Learning" bedeute, dass vor allem konkretes Nachschlage-Wissen zur Lösung aktueller
Arbeitsaufgaben gefragt sei, weniger langfristige Weiterbildungsprogramme. "Idealerweise sollte das Ergebnis des Such- und Lernprozesses direkt im Arbeitsprozess umsetzbar sein", so der Fraunhofer-Experte. Als Beispiel verweist er auf die in Karlsruhe gezeigten Mikroelektronik-Kurse, die Konstruktionsprobleme mit Hilfe der von Ingenieuren tatsächlich eingesetzten Entwurfssysteme erläutern. Aus dem Kurs heraus könne der Lernende dann seine Lösung durchrechnen lassen und in den eigenen Entwurf übernehmen.
Im World Wide Web ist unter www.wissen.fraunhofer.de eine Übersicht über das Aus- und Weiterbildungsangebot von Fraunhofer zu finden.
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