Forschungstransfer in die Neuen Bundesländer
Spin-off-Produkte aus dem Leitprojekt SmartKom werden von Dresdener Unternehmen vermarktet.
Mit der Sprachtechnologie-Suite SpeaKING® der MediaInterface Dresden GmbH ist der erfolgreiche Innovationstransfer von großen in kleinere Unternehmen beispielhaft gelungen.
Die SpeaKING®-Produktfamilie basiert auf Resultaten aus dem BMBF-Leitprojekt SmartKom. Im SmartKom-Konsortium arbeiteten von 1999 bis 2003 unter der Führung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) 12 Partner aus Wissenschaft und Industrie an Systemen, die die Kommunikationsmöglichkeiten in der Mensch-Technik-Interaktion entscheidend verbessern und vereinfachen werden. Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wurde SmartKom mit 16,5 Mio Euro gefördert.
Mit bisher 52 Patentanmeldungen, 29 Spin-off Produkten und 6 Spin-off Unternehmen ist Know-how in beachtlichem Umfang in die deutsche Wirtschaft eingeflossen. Im wissenschaftlichen Bereich sind als Ergebnisse 255 Veröffentlichungen, 66 abgeschlossene Diplomarbeiten, Promotionen und Habilitationen sowie 6 Berufungen an Hochschulen zu nennen. "Damit ist SmartKom", so Dr. Bernd Reuse, Referatsleiter Softwaresysteme im BMBF, "das erfolgreichste aller seit 1998 gestarteten 29 Leitprojekte des BMBF".
Für die MediaInterface Dresden GmbH - ein Technologiepartner der Siemens AG - war die Mitwirkung an diesem Projekt äußerst konstruktiv, da algorithmisches Know How aus SmartKom in die eigenen innovativen Sprachverarbeitungslösungen in SpeaKING® integriert werden konnte.
Im Rahmen der Statustagung "Virtuelle und Erweitere Realität" vom 19. bis zum 20.02.2004 in Leipzig stellt die MediaInterface Dresden GmbH SpeaKING® Control als integrale Sprachsteuerungskomponente einer Kamera vor. Auf Sprachbefehl hin schießt die Kamera Fotos und druckt sie auch gleich. Ein digitales Diktiersystem ermöglicht die Speicherung gesprochener Bildkommentare. Der Einsatz von Sprachsteuerung und Dateneingabe per Sprache in mobilen Szenarien stellt wesentlich höhere Anforderungen an die Robustheit der Spracherkennung. Mit der Beherrschung von Hintergrundlärm, wie er z.B. durch laufende Maschinen, Motoren, Produktionsbänder oder Stimmengewirr verursacht wird, werden neue Anwendungsszenarien im industriellen Umfeld erschlossen.
Ermöglicht wird dies durch den Einsatz von Richtmikrofonen, Algorithmen zur Geräuschunterdrückung und neue Wege beim Entwurf der Thesauren des Spracherkenners. Die Spracheingabetechnologie begibt sich aus der ruhigen Büroumgebung in das akustisch weitaus problematischere industrielle Umfeld ohne an Funktionalität einzubüßen. Die Sprecherunabhängigkeit sorgt für sofortige Einsatzbereitschaft ohne aufwendiges Nutzertraining. "Keyword Spotting" filtert Sprachkommandos aus dem laufenden Redefluss, ohne dass zusätzliche Aktivierungstasten benötigt werden. Im Einsatz ist SpeaKING bereits bei gesetzlich vorgeschriebenen Kfz-Hauptuntersuchungen, in der Paketsortierung eines internationalen Versandhauses und in der Anlagensteuerung der SITEC Industrietechnologie GmbH, einem Hersteller von Produktionsanlagen.
Das Einsatzspektrum der SpeaKING®-Familie umfasst breite Bereiche der Sprachtechnologie:
SpeaKING® Control zur Steuerung von Maschinen und Ausrüstungen per Sprache
SpeaKING® Dictat zum Diktieren von medizinischen und juristischen Fachtexten
SpeaKING® Data zur mobilen Datenerfassung per Sprache
SpeaKING® Dialog für telefonbasierte Dialoganwendungen
SpeaKING® Verify zur Sprecherverifikation und -identifikation
SmartKom-Konsortium:
DFKI, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (Konsortialleiter)
DaimlerChrysler AG
EML, European Media Laboratory GmbH
FAU, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
ICSI, International Computer Science Institute
IMS, Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung, Universität Stuttgart
LMU, Ludwig-Maximilians-Universität München
MediaInterface Dresden GmbH
Philips GmbH
Siemens AG
Sony International (Europe) GmbH
Sympalog Voice Solutions GmbH
Weitere Informationen zur Statustagung "Virtuelle und Erweiterte Realität" unter:
http://informatiksysteme.pt-it.de/vr-ar-3
Veranstaltungsort: Ramada Treff-Hotel, Schongauer Straße 39, D-04329 Leipzig
DFKI-Kontakt
Dr. Anselm Blocher
DFKI GmbH
Tel.: (0681) 302-5262
E-Mail: Anselm.Blocher@dfki.de
www.smartkom.org
MediaInterface Dresden Kontakt
Dipl.-Ing. Bernd Schindler
MediaInterface Dresden GmbH
Tel.: (0351) 56369-0
E-Mail: schindler@mediainterface.de
www.mediainterface.de
Weitere Informationen:
http://www.smartkom.org
http://www.mediainterface.de
http://informatiksysteme.pt-it.de/vr-ar-3