Die Deutsche Physiologische Gesellschaft feiert ihren 100.
Vor 100 Jahren wurde die Deutsche Physiologische
Gesellschaft gegründet, die ihre 83. Jahrestagung in
Leipzig durchführt. Sie begibt sich damit auf die Spuren
eines ihrer renommiertesten Vertreter: Carl Ludwig.
Einladung zur Pressekonferenz
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Wir laden herzlich zu einem Pressegespräch ein, auf dem die
im Text angeführten Themen behandelt werden. Außerdem haben
Sie die Möglichkeit, einen Nobelpreisträger persönlich
kennenzulernen.
Zeit: 16.03.2004, 11:15 Uhr
Ort: Ritterstraße 26. Raum 320
Bitte bestätigen Sie Ihre Teilnahme unter der Telefonnumer:
0341 97-35020 oder
per Mailing: adams@uni-leipzig.de.
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Zeit: 14.03.2004 bis 17.03.2004
Nicht ohne Grund findet die Geburtstagsparty der Deutschen
Gesellschaft für Physiologie e. V. in Leipzig statt. Hier
arbeitete der berühmte Physiologe Carl Ludwig, dessen
dominierende Rolle in der deutschen Physiologie des 19.
Jahrhunderts weltweit ausstrahlte. Ludwig war zunächst
Professor in Zürich und Wien, bevor er 1865 eine Berufung
als Direktor des 1. Leipziger Physiologischen Institutes in
Leipzig annahm, wo er 30 Jahre lang tätig war. Bekannt
wurde Ludwig u. a. durch die Erfindung des Kymographions,
eines Gerätes, mit dem man den Blutdruck bzw. die Atmung
messen und aufzeichnen konnte. Ludwig wurde vielfach
geehrt, u. a. ist er Ehrenbürger der Stadt Leipzig. Eine
Büste Carl Ludwigs vom bekannten Leipziger Bildhauer Carl
Seffner steht im nach Carl Ludwig benannten Physiologischen
Institut in Leipzig.
Drei spätere Nobelpreisträger erhielten ihre Ausbildung am
Leipziger Institut, z.T. noch bei Carl Ludwig selbst: Der
russische Physiologe Iwan Petrowitsch Pawlow, der den
bedingten Reflex entdeckte; John James Macleod, der das
Insulin als Medikament mitentwickelte und Sir Bernard Katz,
der die Rolle der Transmitter bei der Übertragung von
Befehlen des Gehirns an die Muskulatur erklärte. Der
jetzige Direktor des Carl-Ludwig-Institutes für
Physiologie, Prof. Dr. Heinz-Gerd Zimmer, wird die
Bedeutung der Leipziger Physiologie, insbesondere die Rolle
Carl Ludwigs würdigen.
Wenn zur Jahrestagung der Deutschen Physiologen ein
weiterer Nobelpreisträger für Physiologie und Medizin nach
Leipzig kommt, dann nicht zuletzt auch aus Neugier auf den
Ort, an dem sein berühmter Kollege wirkte. Prof. Dr. Bert
Sakmann ist Direktor des Max-Planck-Institutes für
Medizinische Forschung Heidelberg. Er erhielt 1991
gemeinsam mit dem Göttinger Wissenschaftler Prof. Dr. Ernst
Neher den Nobelpreis für Physiologie und Medizin für die
Entwicklung der sogenannten Patch-Camp-Methode, mit der
erstmals die Existenz von Ionenkanälen in Zellen
nachgewiesen und funktional untersucht werden konnten.
Diese Methode spielt in der physiologischen Forschung nach
wie vor eine große Rolle. Sakmann, dessen Mentor übrigens
Bernard Katz war, wird in seinem Vortrag die Bedeutung
dieser Methode ausführen.
Eine weitere wegweisende Methode in der Physiologie ist die
Elektronenkraftmikroskopie, die der Münsteraner Physiologe
Prof. Hans Oberleithner vorstellt. Er gehört zu den
Pionieren bei der Anwendung des Verfahrens der
Rasterkraftmikroskopie zur Darstellung von Biomolekülen.
Was ihn besonders interessiert, ist die Struktur der die
lebenden Zellen und ihrer Kerne umhüllenden Membran, sowie
all die Vorgänge, die sich darauf abspielen und bei der
Steuerung der Lebensvorgänge des Organismus eine wichtige
Rolle spielen. Durch rasterkraftmikroskopische
Untersuchungen in enger zeitlicher Abfolge kann der
Wissenschaftler quasi zuschauen, wie sich die Poren auf der
Membran öffnen und schließen, um Signale von außen in den
Kern hinein und genetische Bauanweisungen aus dem Kern ins
Zellplasma hinaus zu lassen. Wenn man diesen Mechanismus
begriffen hat, könnte man vielleicht die Kommunikation
zwischen Kern und Zelle durch Medikamente steuern.
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Weitere Informationen:
Prof. Dr. Heinz-Gerd Zimmer
Telefon: 0341 97-15500
E-Mail: zimmer@medizin.uni-leipzig.de
Weitere Informationen:
http://www.physiologische-gesellschaft.de/kongress/user.php