Wissenschaftsminister Peter Frankenberg begrüßt KMK-Beschluss
Wissenschaftsminister Prof. Dr. Peter Frankenberg hat das von der Kultusminister-konferenz vorgelegte Konzept "Netzwerk der Exzellenz" zur Förderung exzellenter Fakultäten, Fachbereiche und Hochschuleinrichtungen nachdrücklich begrüßt. Das von allen Ländern einvernehmlich beschlossene Konzept konzentriert sich auf die fachliche Arbeitsebene, die Fachbereiche oder Fakultäten, die in den verschiedenen Disziplinen in einem direkten Wettbewerb mit anderen Einrichtungen stehen. "Nur auf der Fachebene lässt sich die Leistungsfähigkeit im internationalen Vergleich ermitteln und deshalb auch konsequent fördern. Demgegenüber ist, nach Meinung der Länder, die von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn favorisierte Lö-sung zur Förderung von Spitzenhochschulen kein geeigneter Ansatz, um in den wichtigen Wissenschaftsfeldern die deutsche Wissenschaft in ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu fördern", erklärte Frankenberg am 5. März in Stuttgart. "Wir müssen gezielt die einzelnen herausragenden Bereiche in den Hochschulen unterstützen."
Das vorgesehene Netzwerk habe dabei eine besondere Bedeutung, weil es die herausragenden Bereiche an den Hochschulen in den zentralen Aufgabenfeldern Lehre, Forschung und Nachwuchsförderung sinnvoll miteinander verknüpft und damit die Wahrnehmbarkeit der herausragenden wissenschaftlichen Bereiche deutlich sichtbarer gemacht wird, so der Minister. Die Geschlossenheit, mit der die Länder ihr Konzept verabschiedet hätten, zeige, dass es hier parteiübergreifend um ein zentrales Anliegen zur sinnvollen Weiterentwicklung des deutschen Hochschul- und Wissenschaftssystems geht. Die Grundidee von Ministerin Bulmahn, Exzellenz zu fördern, entspricht nach Ansicht von Frankenberg der seit vielen Jahren von den Ländern vertretenen Leitidee, die jedoch an der richtigen Stelle in den Hochschulen ansetzen müsse, nämlich auf der Fachbereichs- oder Fakultätsebene und nicht bei den Hochschulen insgesamt.
Das weitere Vorgehen muss nach den Worten des Ministers noch im März zwischen einer Minister-Arbeitsgruppe der Länder und Bundesministerin Bulmahn besprochen werden. Im Hinblick auf das von Frau Bulmahn geplante Förderverfahren betonte Frankenberg, dass hier das gegenwärtig vom Wissenschaftsrat diskutierte "Rankingsystem" einbezogen werden müsse. "Die im Auftrag von Bund und Ländern eingesetzte Arbeitsgruppe des Wissenschaftsrates, die sich mit Zielen, Adressaten, Methodik und Realisierung von Rankingverfahren befasst, muss ihre Arbeit fortführen. Denn wir brauchen in der Zukunft auch ein objektives, von der Wissenschaft getragenes Hochschulranking." Ein solches Ranking erfülle - das zeige das Beispiel USA - eine wichtige Funktion, um Transparenz über Stärken und Leistungsfähigkeit der Hochschulen herzustellen.