Hilfestellung für die Gesundheitswirtschaft strukturschwacher Region durch Forschungsvorhaben von RWTH Aachen und FOM
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert im Rahmen von „Region.innovativ“ Projekte zur Gestaltung von Arbeitswelten der Zukunft in strukturschwachen Regionen. Eine dieser Regionen ist Aachen, eines der geförderten Projekte trägt den Titel „Gesundheitsregion Aachen: innovativ Lernen und Arbeiten (GALA)“. Die wissenschaftlichen Partnereinrichtungen, die darin zusammenarbeiten sind: von der RWTH Aachen der FIR e. V. sowie das Institut für Arbeitswissenschaft (IAW) und von der FOM Hochschule das Institute of Automation & Industrial Management (iaim).
Zu den Herausforderungen der Aachener Gesundheitswirtschaft, die die Forschenden in ihrem Projekt fokussieren, zählen die besonderen Belastungen für das Personal, Fachkräftemangel sowie die Digitalisierung der Pflege. Damit steht Aachen beispielhaft für viele Regionen. „Gerade die Möglichkeiten, die die Digitalisierung der Pflege bieten kann, beispielsweise durch Techniken wie Sensorik, Künstliche Intelligenz, Robotik oder auch die Telemedizin verändern die Arbeit und können die Branche unterstützen, wenn die Beschäftigten wissen, wie sie sie nutzen und damit umgehen können – wenn ihnen diese auch überhaupt erstmal zur Verfügung stehen“, sagt Prof. Dr.rer.pol. Thomas Mühlbradt, der am iaim forscht und an der FOM in Aachen unter anderem Arbeitspsychologie lehrt.
Um die Gesundheitswirtschaft der Region dabei zu unterstützen, deren Herausforderungen zu meistern, stellen sich die Forschenden unter anderem diese Fragen: Was sind deren Bedarfe und welche Möglichkeiten gibt es? Was kann getan werden, um Belastungen und Risiken für das pflegende Personal zu minimieren? Wie können Arbeitsplätze im Gesundheitsbereich attraktiver gestaltet werden? Und was kann in der Region an guter Praxis geschaffen und wie die Aufmerksamkeit darauf gelenkt werden, damit auch andere Regionen und gegebenenfalls auch andere Branchen davon profitieren können?
Folgende in der Region ansässigen Praxiseinrichtungen und -unternehmen stehen ihnen dabei zur Seite: Region Aachen Zweckverband, Gesellschaft für Produktionshygiene und Sterilitätssicherung mbH, St. Gereon Seniorendienste gGmbH, Medizintechnikhersteller Vostra GmbH, Lebenshilfe Aachen GmbH, Automatisierungstechnik-Dienstleisterin Heinen Automation GmbH & Co. KG, Software- und Managementberatung Modell Aachen GmbH, Weiterbildungsanbieter UKA AIXTRA und die MedAix GmbH, die Physiotherapie-Praxen und gesundheitsorientierte Trainingszentren betreibt.
Das Teilprojekt der FOM Hochschule wird im Rahmen des Gesamtverbundes die Entwicklung didaktisch-methodischer Konzepte für ein integriertes arbeitsnahes Lernen in der Gesundheitswirtschaft sein. Damit soll lebenslanges Lernen in und nah der Arbeit ermöglicht und gefördert werden.
Eine Grundlage dafür liefert die anstehende VDI-Richtlinie 7100 zur lernförderlichen Arbeitsgestaltung, die Prof. Mühlbradt als Mitglied im „VDI/VDE-GMA Fachausschuss 7.22 Arbeitswelt Industrie 4.0“ mitgestaltet. „Zudem können wir hochschulseitig unsere Expertise aus den Bereichen Akademisierung des Pflege-Managements sowie Pflege und Digitalisierung in das Projekt einbringen. Wir hoffen, der Region Aachen und daran anschließend mit den Ergebnissen auch weiteren strukturschwachen Regionen Deutschlands Hilfestellung bieten zu können“, so der Wissenschaftler der FOM Hochschule weiter.
Das Projekt GALA wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 02L20B103 gefördert.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr.rer.pol. Thomas Mühlbradt, Thomas.Mühlbradt@fom.de
Weitere Informationen:
https://www.fom.de/forschung/institute/iaim-institute-of-automation-and-industrial-management/forschungsprojekte.html#!acc=gesundheitsregion-aachen-innovativ-lernen-und-arbeiten-gala Link zur Projektbeschreibung
https://www.fom-blog.de/2021/04/strukturschwache-regionen-in-deutschland-hilfestellung-fuer-gesundheitswirtschaft-durch-neues-forschungsvorhaben-von-rwth-aachen-und-fom-hochschule Meldung zum Projektstart