Hilft mehr Denken? Neue Forschungen für ein Altern ohne Alzheimer
Vortrag von Professor Dr. h.c. Konrad Beyreuther, Staatsrat für Lebens- und Gesundheitsschutz der Landesregierung Baden-Württemberg, Zentrum für Molekulare Biologie Heidelberg
am Donnertag, 11. März, 19 Uhr, im Deutschen Hygiene-Museum Dresden - in der Reihe Hirnforschung in Kooperation mit der VokswagenStiftung begleitend zur Ausstellung science + fiction
Alzheimer ist die häufigste Form von Demenz. Etwa eine Million Menschen in Deutschland sind von dieser Krankheit betroffen - Tendenz steigend. Experten erwarten einen Anstieg um 40 Prozent in den nächsten 30 Jahren. Umso bedeutender sind die Forschungen zur Entwicklung wirksamer Therapien und die Bemühungen um eine effizientere Prävention. Zu den vorbeugenden Maßnahmen zählt beispielsweise sportliche Betätigung, lässt sich doch durch eine verbesserte Hirndurchblutung die vorzeitige Alterung des Gehirns abbremsen.
In diesem Sinne ermuntert Professor Konrad Beyreuther, der seit 1984 über molekulare und zelluläre Grundlagen neurodegenerativer Erkrankungen arbeitet, ältere Mensch dazu, etwas für die Aufrechterhaltung der eigenen Gehirnfunktion durch entsprechende Ernährung und geistige Betätigung zu tun. Ausgehend von neuen Forschungen lautet Beyreuthers These: "Wenn das Gehirn keine neuen Nervenzellkontakte aufgrund neuer Anregungen und Herausforderungen mehr bilden kann, kommt es zur Alzheimer-Pathologie, deren Folge die Alzheimer-Krankheit ist."
Das von Professor Konrad Beyreuther und seinen Kooperationspartnern im Jahr 1984 entdeckte APP-Gen hat sich in den folgenden Jahren als das Schlüsselgen der Alzheimer-Krankheit herausgestellt. Für seine Forschungsarbeiten zum molekularen Verständnis der Alzheimer-Krankheit wurde Professor Beyreuther mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt erhielt er in Stockholm im Juli 2002 den Henry M. Wisniewski-Preis, der an herausragende Wissenschaftler verliehen wird, die ihr Leben in den Dienst der Forschung gestellt haben.