"Heilen statt Kranksparen"
Prof. Grönemeyer: Auch Patienten in Entscheidungen einbeziehen
Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, Ordinarius für Radiologie und Mikrotherapie an der Universität Witten/Herdecke, plädiert im Schwerpunktheft "Gesundheit und Gerechtigkeit" der Wissenschaftszeitung Universitas für kreativen Wettbewerb, Innovation und unternehmerische Phantasie im Gesundheitswesen. Sparen um fast jeden Preis führe nicht zu zukunftsfähigen Lösungen.
"Wir verfügen heute über moderne Möglichkeiten auch für schonende, ambulante Diagnose- und Therapieverfahren, die in der Breite angewendet werden könnten und die nicht nur besser wären als viele andere Methoden, sondern auch noch kostengünstiger", so Prof. Grönemeyer. Es fehle aber der politische Wille, sich in diese Richtung zu bewegen, und auch das ausgeprägte Lobbydenken vieler Akteure behindere den Blick für den volkswirtschaftlichen Gesamtzusammenhang. Dietrich Grönemeyer favorisiert ein solidarisches Gesundheitssystem mit hoher Qualität der Grundversorgung, Zusatzversicherungspaketen und Qualitätsmanagement unter Einbeziehung aller medizinischen Möglichkeiten zwischen High-Tech-Medizin und Naturheilkunde. Eine Reform könne u.a. nur dann nachhaltig wirken, wenn sie gleichzeitig transparent und gerecht sei. Deshalb müssten auch die Patienten an den Entscheidungen beteiligt werden. In den Debatten und Beschlussgremien seien die Patienten, die Kunden des Gesundheitssystems, bisher meistens nicht vertreten.
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