Dem Mittelalter auf den Zahn gefühlt
Ein Workshop über Struktur und Dynamik historischer Bevölkerungsgruppen findet vom 17. bis 19. März auf der Kapfenburg in Lauchheim statt. Organisiert und finanziert wird die Veranstaltung vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung Rostock (MPIDF). Sowohl Mitarbeiter vom MPIDF als auch weitere nationale und internationale Wissenschaftler beteiligen sich mit Vorträgen an dem Workshop.
Der Schwerpunkt des "Paleodemography Workshop" liegt vorwiegend auf dem Vergleich verschiedener Methoden und Techniken für die Altersbestimmung von Menschen an Hand von Skelett- und Knochenfunden. Im Mittelpunkt der Arbeit steht bei den Forschern aus aller Welt das Lauchheim-Projekt, in dessen Rahmen die Skelette von einem frühmittelalterlichen Friedhof altersbestimmt wurden. Das MPIDF trägt durch die Weiterentwicklung der Methode der Zahnzementannulation zur Altersbestimmung von 1368 Skeletten den "Löwenanteil" zu der Untersuchung bei. Zähne haben ähnlich wie Bäume Jahresringe, mit deren Hilfe das Alter der Menschen geschätzt werden kann. Bei der Analyse geht es unter anderem darum, mehr über die Lebenserwartung früherer Gesellschaften zu erfahren. Neben der Altersbestimmung kann die Untersuchung des Skeletts aber auch Hinweise auf die Lebensumstände einer Bevölkerung geben. Diese Informationen sind für Demografen wie Historiker von großer Bedeutung, denn sie können damit naturwissenschaftlich fundierte Daten zu Zeiten und Gegebenheiten erhalten, über die keine schriftlichen Aufzeichnungen vorliegen.
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Svenja Weise und Nadja Milewski
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