Künstliche Intelligenz: Kompetenter Einsatz von KI-Systemen im Verwaltungsalltag
Mit dem vermehrten Einsatz von KI-Systemen im öffentlichen Sektor sind auch neue Anforderungen an die Kompetenzen der Beschäftigten verbunden – zum einen auf Anwendungs- zum anderen auf Gestaltungsebene. Beschäftigte sollen in der Lage sein, KI-Systeme kompetent zu nutzen, ihre Grenzen zu kennen und Anforderungen zu formulieren. Für öffentliche Verwaltungen ist die praxisnahe Vermittlung von Funktionsweisen sowie Einsatzmöglichkeiten und Grenzen von KI-Assistenzsystemen von zentraler Bedeutung. Eine erfolgversprechende Methode im Rahmen von Lernan-geboten ist der Einsatz von Demonstratoren. Hier setzt das neue Projekt KI-DemÖ der Universität zu Lübeck an.
Im Rahmen des vom Land Schleswig-Holstein geförderten Projekts sollen Demonstrato-ren entwickelt werden. Demonstratoren werden hier als exemplarische, simulierte Ar-beitsumgebungen verstanden, die reale Anwendungssituationen im Verwaltungsalltag zeigen. Demonstrator-basierte Lerneinheiten sollen schließlich für den kompetenten Ein-satz von KI-Systemen im öffentlichen Sektor sorgen, indem sie die Beschäftigten schulen.
Staatssekretär Dirk Schrödter, der Chef der Staatskanzlei, überreichte den Fördergeldbe-scheid in Höhe von rund 135.000 Euro am Freitag in Lübeck. Von der Wichtigkeit des Pro-jekts zeigte er sich überzeugt: „Künstliche Intelligenz ist ein Schlüsselthema der Digitali-sierung und daher enorm wichtig auch für die öffentliche Verwaltung. KI hat das Potenzi-al, die digitale Transformation der Verwaltung auf allen Ebenen entscheidend voranzu-bringen. Das Projekt der Universität setzt genau hier an: In Zukunft können Arbeitsprozes-se beschleunigt werden, ohne dass die Qualität darunter leidet“, so Schrödter.
Nutzende können mithilfe der Demonstratoren Situationen mit und ohne KI-basierte As-sistenzsysteme vergleichen, um den Nutzen und die Grenzen einer Mensch-KI-Kollaboration praktisch zu erfahren. Im Projekt wird ein solcher Demonstrator entwickelt, der verschiedene Anwendungsfälle für Verwaltungsbeschäftigte aus unterschiedlichen Bereichen adressieren kann. Geleitet wird das Projekt von Prof. Moreen Heine vom Institut für Multimediale und Interaktive Systeme (IMIS): „Der Aufbau von KI-Kompetenz ist die Voraussetzung für den klugen Einsatz und die erfolgreiche Nutzung von KI-Systemen im öffentlichen Sektor. Die Förderung ermöglicht es uns, einen Demonstrator zu entwickeln, der KI-Kompetenzen besonders praxisnah und anschaulich vermittelt.“
Die Entwicklung des Demonstrators wird von empirischen Untersuchungen zur Sicher-stellung der Softwarequalität und des Lerneffektes begleitet. Es ist geplant, die so entste-henden Lerneinheiten auf etablierten Lernplattformen veröffentlichen. Das Projekt KI-DemÖ hat eine Laufzeit von 3 Jahren.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Moreen Heine
Professur für Electronic Government und Open Data Ecosystems
Universität zu Lübeck
Institut für Multimediale und Interaktive Systeme (IMIS)
Ratzeburger Allee 160
23562 Lübeck
Tel +49 451 3101 5112
E-Mail heine@imis.uni-luebeck.de