Regler der Myelin-Produktion im Nervensystem entdeckt
Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für experimentelle Medizin haben einen molekularen Wachstumsfaktor entdeckt, der das Ausmaß der Myelinbildung bei Nervenzellen steuert
Im Nervensystem von Vertebraten ist die Umhüllung der Nervenfasern durch so genannte "Myelinscheiden" essentiell für die schnelle und akkurate Fortleitung von Nervenimpulsen. Die Dicke dieser Myelin-Schichten ist im gesunden Organismus stets proportional zur Stärke der Nervenfaser. Ein Wissenschaftlerteam des Max-Planck-Instituts für experimentelle Medizin um Prof. Klaus Armin Nave hat jetzt bei Mäusen entdeckt, dass diese Proportionalität über den so genannten axonalen Neuregulin-1-Faktor (Nrg1) reguliert wird. Je nachdem, wie viel von diesem Signal auf der Oberfläche von Nervenzellen exprimiert wird, desto stärker oder schwächer wachsen die Schwannschen Zellen, die die Myelin-Schutzschicht um die Nervenfasern bilden (Science, 26. März 2004). Die Entdeckung dieses Wachstumsfaktors ist von grundsätzlicher Bedeutung für ein besseres Verständnis körpereigener Reparaturprozesse und insbesondere für Therapien demyelinisierender Erkrankungen des Menschen, wie der Multiplen Sklerose.
Weitere Informationen:
http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2004/pressemitteilung20040325/