Bachelor und Master sollen Diplom und Magister ersetzen
"Auf weitere Sicht werden die Diplom- und Magister-Studiengänge in Bayern durch Bachelor- und Master-Studiengänge ersetzt." Dies erklärte in Würzburg Ministerialdirigent Ulrich Wilhelm, Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst.
In einem Vortrag vor den Mitgliedern des Akkreditierungs-, Certifizierungs- und Qualitätssicherungs-Instituts ACQUIN führte Wilhelm im Hinblick auf das momentane Nebeneinander traditioneller Diplom- und Magister-Studiengänge sowie neuer Bachelor- und Master-Studiengänge aus, die Hauptverantwortung für die Qualitätssicherung läge bei den Hochschulen selbst. Es sei positiv, dass die Hochschulen ihrer Verantwortung über das gemeinschaftliche Unternehmen ACQUIN gerecht würden.
ACQUIN ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein mit 93 Mitgliedern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zu den Mitgliedern zählen neben den Hochschulen auch die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, der Philosophische Fakultätentag, der Deutsche Berufsverband für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Heilpädagogik sowie die Bayerische Ingenieurkammer-Bau.
In einer von der Mitgliederversammlung in Würzburg beschlossenen "Bologna-Resolution" heißt es zum Thema Qualitätssicherung, "die in dem Akkreditierungs-, Certifizierungs, und Qualitätssicherungs-Institut ACQUIN zusammengeschlossenen Hochschulen werden das System der Programmakkreditierung durch die Entwicklung und Sicherung von Prozessqualität in Lehre und Studium weiterentwickeln" (Wortlaut des Beschlusses siehe unten).
Die Mitgliederversammlung bestätigte den Vereinsvorstand erneut für eine Amtszeit von drei Jahren: Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Dieter Wolff, Bayreuth (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Dr. h.c. Josef Herz, Weihenstephan (2. Vorsitzender), Prof. Dr.-Ing. Hans Martens, Zwickau (Schatzmeister), Prof. Dr. Ada Pellert, Wien sowie Dr. Reinhard Dörfler, Geschäftsführer der IHK München und Oberbayern.
Bologna-Resolution der ACQUIN-Mitgliederversammlung
"In dem Kommuniqué der europäischen Hochschulministerinnen und -minister vom 19. September 2003 in Berlin zum Bologna-Prozess verpflichten sich die Ministerinnen und Minister, die weitere Entwicklung der Qualitätssicherung auf institutioneller, nationaler und europäischer Ebene zu fördern. Ferner unterstreichen sie, dass die Hauptverantwortung für die Qualitätssicherung in der Hochschulbildung gemäß dem Grundsatz der institutionellen Autonomie bei jeder Hochschule selbst liegt, und dass das die Grundlage für eine wirkliche Verantwortlichkeit der Hochschulen im nationalen Qualitätssystem bildet.
Die Festlegung der Zuständigkeiten der beteiligten Instanzen und Institutionen, die Evaluierung von Programmen und Institutionen, ein System der Akkreditierung und die internationale Beteiligung, Kooperation und Vernetzung in einem nationalen Qualitätssicherungssystem muss daher in Übereinstimmung mit diesem Primat der institutionellen Autonomie der Hochschule für Qualitätssicherung erfolgen. Dabei ist insbesondere zu betonen, dass die internationale Zusammenarbeit in erster Linie von akademischen Werten geprägt sein soll.
Die in dem Akkreditierungs-, Certifizierungs- und Qualitätssicherungs-Institut ACQUIN zusammengeschlossenen Hochschulen werden das jetzige System der Programmakkreditierung durch Entwicklung und Sicherung von Prozessqualität in Lehre und Studium weiter entwickeln und stellen fest, dass
ihr Zusammenschluss in ACQUIN der uneingeschränkten Verwirklichung dieser Ziele und Aufgaben dient,
sie die damit verbundene Verantwortung einschließlich der inhaltlichen und organisatorischen Gestaltung und Durchführung aller dargestellten Komponenten des Qualitätssicherungssystems initiativ selbst wahrnehmen werden,
sie als das Kernelement eines Qualitätssicherungssystems die Bestimmung und Verwirklichung von Qualität und nicht allein die Verwirklichung von Mindestanforderungen erachten,
sie bei der Umsetzung des Qualitätssicherungssystems und in sämtlichen Handlungsphasen mit allen staatlichen Institutionen, der Berufspraxis und den Studierenden kooperativ und zielorientiert zusammenwirken werden."