Vier Hochschulen wollen Städtbau-Masterstudiengang einrichten
Ein Novum in der nordrhein-westfälischen Hochschullandschaft: Möglicherweise startet schon bald ein Architektur-Masterstudiengang, der von vier Hochschulen gemeinsam getragen wird. In Gelsenkirchen - in den Räumen der ehemaligen Galerie für Architektur und Arbeit (heute: Stadt-BauRaum) - unterzeichneten jetzt der Rektor der Fachhochschule Dortmund, Prof. Dr. Eberhard Menzel und seine Kollegen der Fachhochschulen Bochum und Köln sowie die Rektorin der Uni Siegen nach intensiven Vorbereitungen die Übereinkunft, diesen gemeinsamen Studiengang einzurichten. Er bündelt die Qualitäten der Stadtplaner-Ausbildung aller vier Hochschulen. Der "Master Städtebau NRW" konzentriert sich auf stadtplanerischen Arbeitsfelder, die einerseits für NRW typisch sind, andererseits aber auch für andere Gebiete Deutschlands und Europas gelöst werden müssen. Das sind beispielsweise alte Industrie-Brachen, die für Wohn- und Dienstleistungszwecke oder auch auch den Kultur- und Erholungsbereich umgebaut werden sollen.
Längerfristig soll dieser Studiengang einen eigenen Studienort haben, gestartet aber wird reihum: das erste Semester im nächsten Jahr beginnt in Bochum - Köln, Dortmund und Siegen folgen.
Ein gemeinsamer Studiengang mehrerer Hochschulen, angeboten von Fachhochschulen und einer Universität, bedeutet eine wegweisende neue Struktur. Die beteiligten Lehrenden werden mit motivierten Studierenden, die bereits alle eine Ausbildung in Architektur, Stadtplanung oder Landschaftsarchitektur haben, in einer "Master Class" arbeiten. Grundlage für die Studierenden ist ein FH-Diplom oder Bachelor-Abschluss.
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen- das Wissenschaftsministerium muss noch grünes Licht geben. Die Initiatoren hoffen, dass sich noch andere Hochschulen anschließen werden: Die Landschaftsarchitekten aus Essen und andere haben schon Interesse bekundet. Der Dortmunder Architekturprofessor Dr. Manfred Walz: "Dieser neue Studiengang könnte ein Beispiel sein, die Forderungen der Bologna-Deklaration nach mehr Austausch, Vernetzung und größerer Qualität in der Hochschulausbildung kreativ umzusetzen."