Strukturwandel im Krankenhaus: Bleiben Forschung und Innovation unter DRGs auf der Strecke ?
Statement des Forums MedizinTechnik & Pharma
Stand der DRGs in Deutschland
Bleiben Forschung und Innovation unter DRGs auf der Strecke?
Integrierte Versorgung: Gemeinsam oder auf Kosten ganzer Gruppen?
Zusammenfassung der Fachtagung:
Strukturwandel im Krankenhaus
Innovation - DRGs - integrierte Versorgung
10. März 2004, 14-19 Uhr
Klinikum r. d. Isar der TU München
220 Teilnehmer
STAND DER DRGS IN DEUTSCHLAND
Trotz 800 Fallgruppen ist der DRG-Katalog noch immer zu grob, speziell für hoch komplexe Leistungen. Alternative Entgelte für nicht DRG abbildbare Leistungen sind notwendig. Nachbesserungsbedarf auch bei Prüfverfahren mit entsprechender Rückkopplung zwischen InEK und Krankenhäusern zur Verbesserung der Datenqualität mit Plausibilitätsprüfungen.
BLEIBEN FORSCHUNG UND INNOVATION UNTER DRGS AUF DER STRECKE?
Die Finanzierung von Innovationen im DRG-System ist gefährdet, weil die bisher gegebene Finanzierungsflexibilität entfällt, aber auch weil die Kosten der meist teureren Innovationen anhand von Leistungen aus der Vergangenheit kalkuliert werden.
Mangelnde Abbildung der Maximalversorgung über DRGs: Hohe Vorhaltekosten für Supramaximalleistungen bei ausgewählten schweren Fällen nicht oder nur ungenügend vergütet, gleiches gilt für die besonders exakte und aufwändige präoperative Diagnostik. Ein praktikabler Lösungsvorschlag ist die Scharfstellung des DRG-Systems ab 2005 nur in deutlich geringerem Umfang und nur bei entsprechender Ausreifung oder eine eigene landesweite Baserate für Maximalversorger.
Erstmals gibt es aber die Möglichkeit zur leistungsgerechten Finanzierung ambulanter Spezialeinrichtungen der Universitätsklinika.
INTEGRIERTE VERSORGUNG: GEMEINSAM ODER AUF KOSTEN GANZER GRUPPEN?
Zentralisierung, Spezialisierung und Wettbewerb im Gesundheitswesen nehmen zu. Dabei wird es nicht nur Gewinner geben. Mit der ambulanten Öffnung der Kliniken und der integrierten Versorgung sind entscheidende Weichen gestellt u.a. für medizinische Versorgungszentren.
Krankenhäuser müssen weitere Geschäftsfelder erschließen, da der Bedarf an vollstationären Kapazitäten sinkt.
Umstrukturierung des kommunalen Krankenhauses nötig durch z. B. Ausgründung von Dienstleistungsgesellschaften außerhalb des Geltungsbereichs des BAT, Einrichtung eigenener Kliniken für ausländische Patienten im Haus, Aufbau medizinischer Zentren sowie von Kooperationen mit Niedergelassenen, mit Rehabilitationseinrichtungen bzw. anderen Häusern.
Die Existenz von 60.000 Praxen mit 300.000 Mitarbeitern ist bedroht, daher ist eine Vergütung gleicher Leistungen zu gleichen Preisen nötig, genauso aber die Kooperation zwischen Niedergelassenen und Krankenhäusern für mehr Effizienz in der Patientenversorgung.
Kontakt:
Dr. Thomas Feigl, Geschäftsführer Forum Medizintechnik & Pharma in Bayern e.V.,
Tel.: 0911- 20671-330, feigl@forum-medtech-pharma.de
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