RUB-Medienwissenschaft: Fernsehen in Georgien und Deutschland
Medien prägen unser Bild von der Welt, auch das Bild, das wir von unserer eigenen Nation haben - besonders in Zeiten politischer Umwälzungen. Solch eine Phase hat Deutschland 1989/90 erlebt, Georgien steckt mittendrin. Das Institut für Medienwissenschaft der RUB vergleicht diese Prozesse auf der Tagung "Bilder des Nationalen in einer globalisierten Welt. Film, Fernsehen und nationale Identität" (5. bis 8. April im Goethe-Institut Tbilissi, Georgien).
Bochum, 31.03.2004
Nr. 102
Bilder des Nationalen in einer globalisierten Welt
Kooperationstagung der Medienwissenschaft der RUB
Fernsehen in Georgien und Deutschland
Medien prägen unser Bild von der Welt, auch das Bild, das wir von unserer eigenen Nation haben - besonders in Zeiten politischer Umwälzungen. Solch eine Phase hat Deutschland 1989/90 erlebt, Georgien steckt mittendrin. Das Institut für Medienwissenschaft der RUB vergleicht diese Prozesse auf der Tagung "Bilder des Nationalen in einer globalisierten Welt. Film, Fernsehen und nationale Identität." Kooperationspartner der Tagung (5. bis 8. April im Goethe-Institut Tbilissi, Georgien) sind die Fakultät für Philosophie und Sozialwissenschaften der Staatlichen Ilia Tchavtchavadze Universität für Sprache und Kultur in Tbilissi und das Goethe-Institut.
Medien und Politik
Georgien hat in der letzten Zeit durch den Rücktritt des Präsidenten Schewardnadze tiefgreifende politische Umwälzungen erfahren, und nun spielen die Medien eine zentrale Rolle beim Aufbau eines veränderten nationalen Selbstverständnisses. Ähnlich erging es 1989/90 dem wiedervereinigten Deutschland. Das Fernsehen und der Film prägten und prägen auch hier die Veränderung des Bildes, das wir von unserem Staat haben.
Geschichte, Nation und Prime-Time
An vier Tagen finden verschiedene Workshops statt. Am Montag, den 5. April geht es um "Nationalität aus georgischer und deutscher Perspektive". Georgische und deutsche Wissenschaftler beschreiben das Verständnis von 'Nation' in den beiden Ländern und inwiefern sich dieses in den Medien widerspiegelt und von ihnen aufgebaut wird. Am zweiten Tag geht es speziell um das Thema Sport in den Medien. Sport ist ein gutes Beispiel dafür, wie globalisiert und vernetzt unsere Welt heute ist. Trotz dieser internationalen Komponente des Sports ist die Darstellung in den Medien national geprägt. Am dritten Tag stellen georgische Wissenschaftler Analysen des georgischen Prime-Time Fernsehens vor. Zusätzlich präsentieren Bochumer Wissenschaftler die Verarbeitung der jüngsten deutschen Geschichte durch die Medien. Zum Beispiel sehen und diskutieren sie den Film "Good-Bye, Lenin". Am letzten Tag schließt diese Reihe unter anderem mit einem Vortrag über "Die Öffnung der Berliner Mauer als Fernsehereignis".
Georgisch-deutsche Kooperation
Devi Dumbadze, ein georgischer Doktorand an der RUB, hat diese Tagung als Kooperation zwischen der georgischen Ilia Tchavtchavadze Universität in Tbilissi und der RUB initiiert. Bochumer und georgische Medienwissenschaftler, samt einer Kollegin der Berliner FU, sind als Referenten eingeladen. Die Vorträge finden in den jeweiligen Muttersprachen statt und werden simultan übersetzt. Das Goethe-Institut, der Deutsche Akademische Austauschdienst und die Gesellschaft der Freunde der RUB unterstützen das Projekt.
Textreader erhältlich
Einen Textreader mit Vorbereitungs- und Vertiefungsmaterial zu den Workshops können Interessierte im Institut für Medienwissenschaft erwerben.
Weitere Informationen
Dr. Markus Stauff, Institut für Medienwissenschaft, GB 5/146, Tel. 0234/32-27812, E-Mail: markus.stauff@rub.de
Devi Dumbadze, E-Mail: devi.dumbadze@gmx.de