Kieler Uniklinik im TUNA-Datenregister
Anwendung der neuen Therapieform gegen gutartige Prostatavergrößerungen seit einem Jahr erprobt
Die Klinik für Urologie und Kinderurologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, hat sich beim europäischen Datenregister zur TUNA-Therapie angemeldet. Mit anderen europäischen Forschungseinrichtungen und Kliniken liefert die Kieler Klinik nun Informationen über ihre Behandlungsvorgänge an das Register. Auf diese Art entsteht eine einmalige Datenbasis zur weiteren Erforschung und Anwendung der Therapieform (Transurethrale Nadel-Ablation). Das unter der Schirmherrschaft der europäischen Urologengesellschaft organisierte Register soll auf diese Weise die Verbesserung der Lebensqualität von mit TUNA behandelten Patienten ermöglichen.
Innerhalb des europäischen Auslands und Nordamerikas ist die TUNA-Therapie bereits verbreitet. In Schleswig-Holstein ist die Kieler Uni-Klinik der einzige Ort, an dem sie angeboten wird. Seit einem Jahr sammelt man hier bereits Erfahrungen damit.
In das wuchernde Prostatagewebe wird gezielt Hitze abgegeben, die das kranke Gewebe zerstört. Für die Patienten fühlt sich dieser Eingriff ähnlich an wie eine Blasenspiegelung. Eine Vollnarkose ist bei diesem schonenden Eingriff nicht erforderlich, der als minimal invasives Verfahren eine hohe Sicherheit mit einer hohen Effektivität verbindet.
Das Verfahren stellt eine schonende Alternative zur konventionellen, chirurgische Operation (Herausschälen der Prostata) bei gutartigen Prostatavergrößerungen dar. Diese bisher als Regel geltende Resektion bei fortgeschrittener, gutartiger Prostatavergrößerung (BPH) kann mit erheblichen Nebenwirkungen einhergehen, so auch Inkontinenz und Impotenz.
Prof. Klaus-Peter Jünemann, Leiter der urologischen Klinik: "Prostatavergrößerung ist eine der großen Volkskrankheiten bei Männern. Für alle, die nur eine gutartige Geschwulst haben, liefert TUNA eine enorme Verbesserung der Therapiemöglichkeiten und der Lebensqualität."
Die Erfahrungen, die im letzten Jahr in der Klinik mit dem neuen Verfahren gemacht wurden, beschreibt Dr. Peter Martin Braun, Oberarzt, als gut: "Bei entsprechender Eignung kann bei vielen Patienten durch das Verfahren auf eine invasive Therapie der Prostata (beispielsweise Ausschälungsoperation TUR-P) verzichtet werden."
Kontakt:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Campus Kiel
Klinik für Urologie
Dr. Peter Martin Braun
Tel. 0431/597-3781, -4414
pbraun@urology.uni-kiel.de