Universität Osnabrück: Schüler, Lehrer und Wissenschaftler vernetzen sich
Osnabrücker Biologen geben Einblick in die Welt der Forschung - Workshop der Robert Bosch Stiftung
Voraussetzung für eine dauerhafte Beschäftigung mit Naturwissenschaften und Technik ist Interesse. Dieses Interesse bei Jugendlichen zu wecken, hat sich die Robert Bosch Stiftung als Ziel gesetzt. "NaT-Working - Naturwissenschaften und Technik: Schüler, Lehrer und Wissenschaftler vernetzen sich" heißt das Programm, das inzwischen 1000 Schulen in Deutschland mit Wissenschaftlern an Hochschulen verbindet. Konkrete Schritte im regionalen Umfeld wurden jetzt bei einer Tagung von Hochschullehrern des Fachbereichs Biologie/Chemie der Universität Osnabrück und Biologielehrern von 13 Gymnasien in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen unternommen. Sie fand mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung in Bad Iburg (Landkreis Osnabrück) statt.
Nicht erst seit der PISA-Studie ist bekannt, dass besonders in den naturwissenschaftlichen Schulfächern die Kenntnisse und Fähigkeiten deutscher Schüler - auch im internationalen Vergleich - erheblich zurückgegangen sind. "Das Ziel der NaT-Working-Initiative liegt darin, Schüler mit engagierten Forschern zusammenzubringen, damit sie hautnah und persönlich einen Einblick in die Welt der Forschung gewinnen können", erläutert Rafael Benz von der Robert Bosch Stiftung. Bei dem Workshop in Bad Iburg wurden unter den 20 Lehrern und 13 Wissenschaftlern der Universität Osnabrück bereits erste Kontakte geknüpft, konkrete Möglichkeiten der Kooperation ausgelotet und das weitere Vorgehen verabredet.
Verschiedene Teams aus Lehrern und Wissenschaftlern einschließlich Fachdidaktikern wurden gebildet, um Unterrichtseinheiten im Fach Biologie zu konzipieren. Dazu gehören neben Demonstrationsmaterialien in ausleihbaren "Versuchskoffern" des Fachbereichs Biologie/Chemie auch wechselseitige Aktivitäten wie Experimentalpraktika mit anschaulichen Laborversuchen, Diskussionen mit Wissenschaftlern in den Schulen oder an der Universität. Die Osnabrücker Wissenschaftler gaben schon während des Workshops faszinierende Einblicke in ihre Forschungsarbeiten. "Ich bin sehr froh über die Hilfestellungen der Universität. Unseren Schülern werden so ganz neue Perspektiven eröffnen", erzählt begeistert Karen Gersdorff, Biologielehrerin an der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule in Saerbeck. Auch spontane Kontakte einzelner Lehrer und Schüler zu den Fachleuten der Universität erhofft sich Biologielehrer Dr. Rainer Eising vom Fürstenberg-Gymnasium in Recke von der neuen Initiative.
"Das Projekt wird ein dichtes Netz an persönlichen Kontakten zwischen der aktuellen Forschung und den Schulen aufbauen, die vorher nur vereinzelt oder gar nicht miteinander verbunden waren", erläutert Dr. Birgit Hegewald, die das neue Schüler-Lehrer-Labor der Universität Osnabrück koordiniert. Auch eine gemeinsame Internetplattform als Informationsbörse ist bereits geplant. Die Biologen der Universität erklärten sich überdies spontan bereit, ihr wöchentliches Biologie-Kolloquium für interessierte Biologielehrer zu öffnen.
Die Robert Bosch Stiftung fördert solche Initiativen in der Anfangsphase. Bis zu den Sommerferien will die Universität Osnabrück einen entsprechenden Antrag bei der Stiftung stellen. Das Schüler-Lehrer-Labor soll eingerichtet werden, sobald die neuen Biologiegebäude am Westerberg zur Verfügung stehen. "Das Projekt schafft eine solide Erfahrungsbasis, die die Nachhaltigkeit langfristig sichert und vielen Schulen zugute kommt", freut sich die Dekanin des Fachbereichs Biologie, Professorin Dr. Renate Scheibe. "Nicht zuletzt ist es unserem Fachbereich ein besonderes Anliegen, dass die künftigen Studierenden realistische Vorstellungen über wissenschaftliche Arbeit haben, wenn sie ihr Studium bei uns aufnehmen."
Weitere Informationen:
Dr. Birgit Hegewald, Koordinatorin des Naturwissenschaftlichen Schüler-Lehrer-Labors
Universität Osnabrück
Neuer Graben / Schloss, 49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 4115
e-mail: birgit.hegewald@uni-osnabrueck.de
Weitere Informationen:
http://www,biologie.uni-osnabrueck.de