Eisbreigenerator für die Fachhochschule Karlsruhe
Presseinformation 6. April 2004
Eisbreigenerator für die Fachhochschule Karlsruhe - Hochschule für Technik
Einsatz der innovativen Technik in Lehre und Forschung wird mit 67.000 Euro gefördert
Neben "Konstruktion" und "Produktion" besteht in den Studiengängen des Fachbereichs Maschinenbau mit der "Kälte-, Klima-, Verfahrenstechnik" ein dritter fachlicher Schwerpunkt in seinen Lehrangeboten.
In der Kälte- und Klimatechnik werden heute in der Nachfolge von FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffen) und H-FKW-Ersatzstoffen (fluorierte Kohlenwasserstoffe) vermehrt natürliche Kältemittel wie Ammoniak oder Kohlenwasserstoffe eingesetzt. Diese sind jedoch giftig oder brennbar und erfordern daher häufig den Einsatz von Sekundärkreisläufen in Kälteanlagen. Dadurch steigt der Energieverbrauch solcher Systeme um rund 15 % und führt bei der Stromerzeugung zu entsprechend höheren Emissionen.
Mit einer neuartigen Form der Energieumwandlung in der Kältetechnik durch den Einsatz von neuen Arbeitsstoffen mit Phasenwechsel fest/flüssig lassen sich diese Sekundärkreisläufe verkleinern, optimieren und Energieeinsparungen zwischen 10 - 15 % erzielen. Sogenannter "schmelzender Eisbrei" ist ein derartiger Kälteträger mit Phasenwechsel fest/flüssig und damit höheren Energieinhalten. Neue Entwicklungen zielen auf die Anwendung von Eisbrei in Supermarktkälteanlagen, Klimaanlagen, Eisbahnen, Kühlhäusern etc. Weltweit gibt es jedoch nur relativ wenige Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die sich bisher mit dieser Technik beschäftigen. Auch an der Fachhochschule Karlsruhe bestand bisher keine Möglichkeit, den Studierenden diese neue Technologie näher zu bringen.
Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg bewilligte nun über das Qualitätssicherungsprogramm für die Fachhochschulen einen Antrag über 67.000 Euro. Damit kann an der Hochschule im Fachbereich Maschinenbau eine komplette Eisbreianlage angeschafft und aufgebaut werden. Studierende in der Vertiefungsrichtung "Kälte-, Klima-, Umweltverfahrenstechnik" können nun über diese apparative Ausstattung mit dem neuen und sich rasant entwickelnden Themenkomplex "Kälteträger mit Phasenwechsel" vertraut gemacht werden. Über diesen neuen Studienschwerpunkt soll die Anlage auch zu Projekten in der angewandten Forschung genutzt werden.
"Diese Investition hat einen engen Bezug zur strategischen Ausrichtung unserer Vertiefungsrichtung "Kälte-, Klima- Umweltverfahrenstechnik", so Dr. Michael Kauffeld, Professor im Fachbereich Maschinenbau, "hin zu umweltverträglicheren Verfahren in der Kälteerzeugung bei zunehmender Nutzung regenerativer Energien."
"Für die Qualität unserer Hochschulausbildung ist es eminent wichtig", betont Rektor Prof. Dr. Werner Fischer, "dass wir in die Lage versetzt werden, unsere Studierenden in der Lehre mit den jeweils modernsten Technologien vertraut zu machen. Wir sind daher dem Ministerium dankbar, dass trotz der angespannten Lage des Landeshaushalts und den großen Einschnitten in der Finanzausstattung der Hochschule diese Sondermittel bewilligt wurden."