Künstliches Leben in Bamberg
Wer "Leben" verstehen will, muss es auch im Computer simulieren können. Das ist der Ansatz der "Artificial Life"-Forschung. Das Bamberger Institut für Theoretische Psychologie veranstaltete dazu einen Workshop.
An der Fakultät Pädagogik, Philosophie, Psychologie der Universität Bamberg veranstaltete das Institut für Theoretische Psychologie einen Workshop zum Thema "Artificial Life (Künstliches Leben)". "Künstliches Leben" ist ein interdisziplinärer Wissenschaftsansatz, in dem unterschiedliche Wissenschaften, wie Biologie, Chemie, Informatik, Philosophie, Politikwissenschaft und Psychologie versuchen, alle Aspekte von "Leben" zu verstehen und als Computermodelle zu simulieren. Dies reicht von den Vorgängen in einer Zelle bis hin zur Frage der Funktion von Bewusstsein.
Die Unterschiedlichkeit der Ansätze ist, wie der Veranstalter des Workshops, Privatdozent Dr. Harald Schaub, betont, das Interessante des Forschungsgebietes "Künstliches Leben". Es ist für die Weiterentwicklung der "Life Sciences" wichtig zu verstehen, wie die Natur in unterschiedlichen Bereichen Probleme nach ganz ähnlichen Mustern gelöst hat. Dies erfordert eine interdisziplinäre Herangehensweise, wie sie der "Künstliches Leben"-Ansatz bietet.
Prof. Dr. Roland Simon-Schaefer leitete den Workshop mit philosophischen Überlegungen zur Frage der Simulierbarkeit und künstlichen Herstellbarkeit von Leben ein. Die verschiedenen Beiträge von Teilnehmern aus Europa, Russland, Kanada und den USA behandelten eine Vielzahl von Themen. Neben grundlagenwissenschaftlichen Fragen hinsichtlich der Vorgänge bei biochemischen Reaktionen wurden auch die Themen Sprache und Emotion sowie der Anwendungsbezug des "Künstlichen Lebens"-Ansatzes diskutiert. Der Workshop ist Teil einer Workshopreihe zum Thema "Artificial Life". Er wird 2005 in Jena vorgesetzt. Nähere Informationen finden sich unter http://www.uni-bamberg.de/ppp/gwal6.
Weitere Informationen:
http://www.uni-bamberg.de/ppp/gwal6
http://www.uni-bamberg.de/ppp/insttheopsy/