"Reine Struktur" für die Topographie des Terrors: Öffentliche Antrittsvorlesung von Stefanie Endlich
Prof. Dr. Stefanie Endlich spricht über "Peter Zumthors Neubau für die Stiftung Topographie des Terrors:
Architektursprache, Kunstkonzept, Symbolgehalt und Funktion"
Montag, 26. April 2004, 18 Uhr, UdK Berlin, Hauptgebäude, Hardenbergstr. 33, Raum 158
Im März 1993 wurde der Bauwettbewerb für das Dokumentationszentrum "Topographie des Terrors" am Ort der Planungszentralen des NS-Terrors entschieden. Als "reine Struktur" hat der Schweizer Architekt Peter Zumthor seinen Entwurf beschrieben, als "abstrakte Gebäudehülle", die sich aller Symbolik verweigere.
In ihrer Antrittsvorlesung untersucht Prof. Dr. Endlich Zumthors ästhetisches Konzept, analysiert die kunst- und bauhistorischen Bezüge. Sie vergleicht seinen Ansatz mit dem Jüdischen Museum und dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas und stellt ihn in den Kontext der aktuellen Memorialkunst-Debatte.
Gefragt wird zudem, in welcher Weise das besondere ästhetische Konzept zugleich die Weichen für erhebliche Umsetzungsprobleme und für die sich früh abzeichnenden Nutzungskonflikte gestellt hat. Elf Jahre nach der Wettbewerbsentscheidung ist immer noch höchst fraglich, ob dieser Entwurf überhaupt gebaut werden kann.
Dr. Stefanie Endlich: geb. 1948, Studium der Soziologie und Wirtschaftswissenschaften, freiberufliche Kunstpublizistin, seit 1978 Lehrbeauftragte an der UdK Berlin, Bücher und Ausstellungen über bildende Kunst, Architektur, Stadtgeschichte, Denkmäler; Zusammenarbeit mit Gedenkstätten in Projekten und Gremien; 2003 Honorarprofessur für Kunst im öffentlichen Raum