Neue Veranstaltungsreihe ASIA BUSINESS EVENING an der Cologne Business School erfolgreich gestartet
Zum Veranstaltungsauftakt diskutierten Roland Klein von der Deutsch-Chinesischen Wirtschaftsvereinigung e.V., Ralph Koziol vom German Centre Shanghai der Bayerischen Landesbank, Dr. Sven Uwe Vallerien, Vice President von A.T. Kearney und Uwe Heidsieck vom Siemens International Delegation Center unter der Moderation von Dr. Christian Ramthun von der Wirtschaftswoche das Thema "Chinese Business in Germany - German Business in China".
WARUM GEHT DER DEUTSCHE MITTELSTAND NACH CHINA? Herr Koziol vom German Centre Shanghai nannte als Gründe hierfür unter anderem das Potenzial des chinesischen Marktes, die bereits in China aktiven internationalen Wettbewerber, Kundennähe, die Begleitung eines Hauptabnehmers sowie die Produktion für Exporte aus China in die asiatische Region. Er berichtete über die Hauptprobleme deutscher Unternehmen bei der Vorbereitung und Realisierung ihres Markteintritts in China. Oftmals sei es schwierig, Marktinformationen zu beschaffen. Die unzureichende Marktanalyse wiederum bereite Probleme, die Produkte an die Markterfordernisse anzupassen. Auch mangelhafte Rechtssicherheit und -durchsetzbarkeit sowie die unzureichende Rückendeckung der deutschen Mutter bereiteten den deutschen Managern Bauchschmerzen. Koziols Tipps für die erfolgreiche Bewältigung der Probleme: Gehen Sie Schritt für Schritt vor! Gehen Sie die einzelnen Schritte mit den richtigen Partnern! Haben Sie Geduld! Setzen Sie sich ein klares Ziel! Und nicht zuletzt: Denken Sie Chinesisch!
Dr. Vallerien der Unternehmensberatung A.T. Kearney führte als Faktoren für die WACHSENDE ATTRAKTIVITÄT CHINAS FÜR INTERNATIONALE UNTERNEHMEN drei Hauptursachen an: 1. Der chinesische Markt hat eine beachtliche Größe und verspricht enormes Wachstum. 2. Die chinesischen Produktionskosten sind noch vergleichsweise niedrig. 3. Viele Industrien verlagern schon heute ihre Produktion nach China. Vallerien, Mitglied der Geschäftsleitung des 1926 gegründeten Beratungsunternehmens, geht davon aus, dass sich die Kaufkraft der Konsumenten, die sich im Jahr 2000 in Nordamerika, Europa und Japan konzentrierte, bis zum Jahr 2015 in China überproportional steigern wird. "In der chinesischen Chemieindustrie stehen attraktive Chancen bedeutenden Risiken gegenüber", meint der Chemieexperte. Als einige der politischen, sozialen, ökonomischen und ökologischen Unwägbarkeiten nannte er Kriege und regionale Konflikte, indirekten Protektionismus, ethnische Konflikte und kulturelle Missverständnisse, unterentwickelte Infrastrukturen und Kurschwankungen sowie Erdbeben und Überschwemmungen.
WELCHE ERWARTUNGEN STELLEN CHINESEN AN AUSLÄNDISCHE MANAGER? Als Antwort auf diese Frage nannte Herr Heidsieck vom Siemens International Delegation Center vor allem fachliche Qualifikation und Kompetenz, Vorbild- und Führungsfähigkeit, eine kompromissbereite, bescheidene und flexible Persönlichkeit sowie die Akzeptanz der chinesischen Kultur mit gleichzeitigem Wahren der deutschen Identität.
Heidsieck erläuterte auch, wie sich die BETRIEBSBINDUNG CHINESISCHER MITARBEITER STEIGERN lässt. Als Instrumente hierfür nannte er das Schaffen attraktiver Qualifizierungs- und Aufstiegsangebote für Leistungsträger, das Aufstellen klarer Karrierepläne, ein interkulturell ausgewogener Führungsstil frei von westlicher Arroganz, leistungsorientierte, überdurchschnittliche Bezahlung, ein gutes Arbeitsklima, Wertschätzung, Bereitstellung von Krediten für Umzug und persönliche Investitionen wie Wohnungskauf und Ausbildung der Kinder sowie nicht zuletzt arbeitsvertragliche Fristen und Klauseln zur Erstattung von Gebühren und Ausbildungskosten bei Kündigung durch den Arbeitnehmer.
Über die MÖGLICHKEITEN DEUTSCHER UNTERNEHMEN IN CHINA berichtete Roland Klein von der Deutsch-Chinesischen Wirtschaftsvereinigung e.V., die seit 1987 den Erfahrungsaustausch zwischen Firmen, Institutionen und Persönlichkeiten im China-Geschäft organisiert. Die daran anschließende PODIUMSDISKUSSION unter der Moderation von Dr. Christian Ramthun der Wirtschaftswoche entwickelte sich lebhaft. Hierbei ging es vor allem um Projekte und Praktika, kulturelle Unterschiede und spezielle Stretegien für den asiatischen Wirtschaftsraum. Weiterhin wurden Fragen nach eventuellen Risiken der rasanten Entwicklung Chinas, auch für Deutschland, diskutiert.
Das nachfolgende GET-TOGETHER bei Kölsch und asiatischen Häppchen bot sowohl den Studierenden der Cologne Business School (cbs) als auch den zahlreichen externen Gästen, darunter Vertretern von Unternehmen wie der Bayer AG, der TÜV Rheinland Group oder der Messe Köln, die Gelegenheit zum weiteren Erfahrungsaustausch mit den Experten.
Infos unter Tel. (0221) 93 18 09 31
Weitere Informationen:
http://www.cbs-uni.de