Ausbildungsplatzabgabe: HRK-Präsident fordert angemessene Regelung für die Hochschulen
Vor einer ungerechtfertigten zusätzlichen Belastung für die Hochschulen durch die geplante Berufsausbildungssicherungsabgabe hat der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Professor Peter Gaehtgens, gewarnt. Er wandte sich in einem Schreiben an die Ministerpräsidenten der Länder, den Bundeskanzler, die Bundesministerin für Bildung und Forschung und die Fraktionschefs des Bundestages. "Die Hochschulen bilden akademischen Nachwuchs aus und passen somit nicht in die Systematik des Gesetzes, das die Eigenverantwortung der Wirtschaft für den Fachkräftenachwuchs in den Mittelpunkt stellt", erläuterte Gaehtgens dazu am 30. April in Berlin.
Der Deutsche Hochschulverband veröffentlichte soeben eine Schätzung, dass den deutschen Universitäten und Universitätsklinika durch die neue Abgabe jährliche Kosten in zweistelliger Millionenhöhe entstehen werden. Dies wäre eine unzumutbare Belastung angesichts der bereits bestehenden Unterfinanzierung der Hochschulen, kommentierte der HRK-Präsident. Die Hochschulen würden in ihrer Schlüsselstellung bei der Entwicklung des Technologie- und Wirtschaftsstandorts Deutschland geschwächt, wenn sie von dem geplanten Gesetz nicht ausgenommen würden. Damit würde das Ziel des Gesetzes, das deutsche Ausbildungssystem anzukurbeln, in diesem Bereich in sein Gegenteil verkehrt. "Die Hochschulen brauchen derzeit jede Unterstützung bei der Heranbildung des Nachwuchses für Wirtschaft und Wissenschaft und keine neuen Erschwernisse", so Gaehtgens.