Tagung zu "Student und Nation"
Historiker analysieren in Jena studentische Verbindungen
Jena (04.12.98) Die am 12. Juni 1815 in Jena aus verschiedenen Landsmannschaften und Corps hervorgegangene Urburschenschaft setzte sich für die Einheit des damals kleinstaatlich zersplitterten Deutschlands ein. Doch die Entwicklung der verschiedenen Korporationsformen nach 1819 verlief in der nächsten Zeit wenig einheitlich.
Eine Analyse der Vielfalt der studentischen Verbindungen und ihrer historischen Entwicklungen hat das öffentliche Symposium "Student und Nation" zum Ziel, das morgen (5. Dezember, ab 10.00 Uhr in der Aula) an der Friedrich-Schiller-Universität Jena stattfindet. Das Historische Institut der Uni hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Hochschulkunde e.V. Würzburg drei ausgewiesene Kenner der Materie als Referenten gewinnen können, die die Geschichte der Burschenschaften vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des 'Dritten Reiches' - 1935 wurden die Korporationen von den Nationalsozialisten offiziell verboten - analysieren.
Während der Tagung - die in besonderer Weise mit Jena und seiner Universität verbunden ist - soll eine Positionsbestimmung zum studentischen Korporationswesen, seiner Tradition und historischen Rolle erlangt werden. Allzu leicht werden diese historischen Erscheinungen einseitig betrachtet. Die Palette der Wertungen reicht von "braunem Mief" bis zur unkritischen Verherrlichung. Haben sich die Korporationen für demokratische und freiheitliche Ziele eingesetzt? Welche Rolle spielt extremistisches und nationalistisches Gedankengut? Differenzierte Antworten soll die Jenaer Tagung bringen, zu der die interessierte Öffentlichkeit eingeladen ist.
Friedrich-Schiller-Universität
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