HRK-Plenum tagte am 8. Juni in Bonn - Präsident Gaehtgens legt Jahresbericht vor
Anlässlich der Plenarversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) legte deren Präsident, Professor Dr. Peter Gaehtgens, seinen Jahresbericht 2003 vor. Dabei formulierte er Kernthemen der Hochschulpolitik, die sich auch in der Tagesordnung des Plenums widerspiegelten:
Eine im Rahmen der Entflechtungsdebatte diskutierte Abkehr von den Gemeinschaftsaufgaben von Bund und Ländern im Wissenschaftsbereich enthalte mehr Risiken als sie förderlich sein könne - "nicht zuletzt den Verlust einer bewertenden, koordinierenden und letztlich auch kostensparenden Aufgabe des Wissenschaftsrats", so Gaehtgens.
Der HRK-Präsident verwies auf die steigenden Studierendenzahlen an den deutschen Hochschulen und den erhöhten Personalbedarf bei der Umstellung auf das gestufte Studiensystem und die Inter-
nationalisierung der Hochschulen. "Es steht zu befürchten, dass die zunehmende Schere zwischen wachsenden Aufgaben, zunehmend notwendigen Qualitätsanstrengungen und schwindenden Ressourcen zu weiterer Verschlechterung der Studienbedingungen führen und die Bemühungen in Frage stellen, die ohnehin breit kritisierten Defizite (überlange Studiendauer, hohe Abbruchquoten) zu korrigieren", sagte er.
Besondere Bedeutung maß Gaehtgens den europäischen Entwicklungen im Hochschulbereich bei. Die Konferenz der europäischen Bildungsminister im September letzten Jahres in Berlin, an deren Vorbereitung die HRK beteiligt war, habe neue Impulse gesetzt. In der europäischen Vereinigung der Hochschulen und Rektorenkonferenzen (EUA) wolle die HRK die Interessen ihrer Mitglieder noch stärker einbringen. In der Plenarversammlung war Professor Dr. Winckler, Vorstandsmitglied der EUA und Präsident der Universität Wien, zu einem Vortrag über die Perspektiven der europäischen Hochschulentwicklung eingeladen.