Meningokokken: Gefahr vor allem für Kinder und Jugendliche
Meningokokken können eine übertragbare Krankheit auslösen, die mit jährlich 700 bis 800 Fällen in Deutschland aus zwei Gründen hohe Bedeutung hat: Zum einen erkranken vor allem Kinder und Jugendliche an Hirnhautentzündung oder Sepsis, zum anderen liegt die Sterblichkeit bei sechs bis sieben Prozent der Fälle. Nicht wenige der Überlebenden leiden an schwerwiegenden Folgeschäden wie Hörverlust und Nierenversagen.
Mit der Epidemiologie, Prävention und Therapie von Meningokokken-Infektionen befasst sich am Freitag, 18. Juni, ein Workshop in den Residenzgaststätten. Erwartet werden an die 120 Mediziner und Mikrobiologen aus Kliniken, Öffentlichem Gesundheitsdienst und Laboratorien. Organisatoren der Tagung sind die Professoren Dr. Ulrich Vogel und Dr. Matthias Frosch vom Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Uni Würzburg.
An diesem Institut ist das "Nationale Referenzzentrum für Meningokokken" angesiedelt, das den Workshop veranstaltet. Das Zentrum wurde vom Robert-Koch-Institut (Berlin) mit der Erregertypisierung und der bakteriologischen Überwachung der Meningokokken-Infektionen in Deutschland betraut.
Bei dem Workshop sollen epidemiologische Entwicklungen in Deutschland und Europa zur Sprache kommen. Fortschritte in der Impfstoffentwicklung werden ebenso diskutiert wie Erfahrungen mit Impfkampagnen, die zum Beispiel in den Niederlanden kürzlich durchgeführt wurden. Fragen der Erkrankungsprävention beim Krankenhauspersonal und des Gefahrguttransports von medizinischen Proben sind ebenfalls Themen. Moderne Aspekte und Grenzen der intensivmedizinischen Betreuung der schwerkranken Patienten schließen das Symposium ab.
Weitere Informationen:
http://www.meningococcus.de/